Die Periode ist für viele Menstruierende mit unangenehmen Beschwerden verbunden, wie Krämpfen im Unterleib, Schmerzen im Rückenbereich und oft auch Stimmungsschwankungen. Obwohl die Menstruation ein natürlicher Teil des Lebens einer Frau* ist, müssen die damit verbundenen Beschwerden nicht einfach hingenommen werden. Glücklicherweise gibt es verschiedene Möglichkeiten, um Menstruationsbeschwerden effektiv zu behandeln und die Lebensqualität während der Menstruation zu verbessern. In diesem Artikel werden wir uns eingehend mit den verschiedenen Arten von Menstruationsbeschwerden befassen und Tipps und Ratschläge zur Verfügung stellen, wie man z.B. Schmerzen im Unterleib lindern und besser damit umgehen kann.
Symptome
Symptome von Menstruationsbeschwerden können vielfältig sein und reichen von mildem Unwohlsein bis hin zu starken Krämpfen, die das tägliche Leben beeinträchtigen können. Um die Symptome besser zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick auf den Zyklus der Gebärmutterschleimhaut und die physiologischen Prozesse während der Menstruation zu werfen.
In jedem Menstruationszyklus baut sich die Gebärmutterschleimhaut in Erwartung einer möglichen Schwangerschaft auf. Wenn keine Befruchtung stattfindet, wird die Schleimhaut abgebaut und zusammen mit Blut durch den Muttermund und die Vagina abgestoßen. Dieser Prozess wird von Muskelkontraktionen der Gebärmutter begleitet, die das Ablösen der Schleimhaut unterstützen.
Die Intensität dieser Muskelkontraktionen variiert von Frau* zu Frau* und kann zu unterschiedlichen Symptomen führen. Einige Frauen* verspüren nur ein leichtes Ziehen im Unterleib, während andere starke Krämpfe erleben, die sich bis in den unteren Rücken und die Beine ausbreiten können. Diese Krämpfe können von Übelkeit, Erbrechen und Durchfall begleitet sein, was die Belastung während der Periode weiter erhöht.
Darüber hinaus können Kopfschmerzen, Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein weitere häufige Begleiterscheinungen der Menstruation sein. Diese Symptome können das tägliche Leben beeinträchtigen und das Wohlbefinden der Betroffenen erheblich beeinflussen.
Die medizinische Bezeichnung für Periodenschmerzen ist Dysmenorrhoe, und es ist wichtig zu verstehen, dass sie nicht einfach als normale Begleiterscheinung der Menstruation akzeptiert werden sollten. Während leichte Beschwerden häufig vorkommen können und oft mit Hausmitteln oder rezeptfreien Medikamenten behandelt werden können, sollten starke oder anhaltende Symptome ärztlich untersucht werden, um mögliche zugrunde liegende Ursachen auszuschließen und angemessene Behandlungsoptionen zu erörtern.
Ursachen & Risikofaktoren
Grundsätzlich lassen sich Periodenschmerzen in zwei übergeordnete Kategorien einteilen:
Primäre Periodenschmerzen
Primäre Periodenschmerzen entstehen, wie bereits beschrieben, durch die Muskelkontraktionen in der Gebärmutter, die darauf abzielen, die aufgebaute Schleimhaut abzustoßen. Eine entscheidende Rolle bei der Auslösung dieser Schmerzen spielen hormonähnliche Botenstoffe namens Prostaglandine. Diese Substanzen beeinflussen nicht nur die Kontraktionen der Gebärmutter, sondern haben auch direkten Einfluss auf das Schmerzempfinden.
Es ist bekannt, dass primäre Periodenschmerzen vor allem bei jüngeren Menstruierenden unter 30 Jahren häufiger auftreten. Darüber hinaus sind Frauen* mit starken Menstruationsblutungen einem höheren Risiko für primäre Periodenschmerzen ausgesetzt. Dies liegt daran, dass starke Blutungen oft mit einer erhöhten Produktion von Prostaglandinen einhergehen, was die Intensität der Menstruationsbeschwerden verstärken kann.
Neben der Schwere der Blutung und dem Alter spielen auch andere Faktoren eine Rolle bei der Entstehung von primären Periodenschmerzen. Stress kann zum Beispiel das Schmerzempfinden verstärken und die Wahrscheinlichkeit von Menstruationsbeschwerden erhöhen. Ebenso können genetische Faktoren eine Rolle spielen, da einige Frauen aufgrund ihrer familiären Veranlagung anfälliger für Periodenschmerzen sind.
Es ist wichtig zu betonen, dass primäre Periodenschmerzen zwar häufig auftreten können, aber in der Regel gut behandelt werden können. Hausmittel wie Wärmebehandlungen, Entspannungstechniken und leichte körperliche Aktivität können oft helfen, die Beschwerden zu lindern. Darüber hinaus stehen auch rezeptfreie Schmerzmittel zur Verfügung, die bei Bedarf eingenommen werden können, um die Schmerzen zu lindern.
Wenn primäre Periodenschmerzen jedoch stark oder anhaltend sind und das tägliche Leben beeinträchtigen, ist es ratsam, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Arzt oder die Ärztin kann eine gründliche Untersuchung durchführen, um mögliche zugrunde liegende Ursachen auszuschließen und gegebenenfalls eine geeignete Behandlung zu empfehlen, die das Wohlbefinden während der Periode verbessert.
Sekundäre Periodenschmerzen
Entstehen oft durch gutartige Geschwulste in der Gebärmutter wie Myome oder Polypen. Starke Schmerzen können allerdings auch ein Hinweis auf die chronische Erkrankung Endometriose sein. Dabei kommt die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle im Bauchraum vor, was zu starken Schmerzen führen kann. Auch die Spirale als Verhütungsmittel kann ein Verursacher von sekundären Periodenschmerzen sein. Jegliche sekundären Menstruationsbeschwerden können sich auch außerhalb der Regelblutung bemerkbar machen.
Häufigkeit & Verlauf
Menstruationsschmerzen sind nicht selten. Die meisten Menstruierenden haben während ihrer Periode unterschiedlich starke Beschwerden, die meistens aber zu keinen größeren Komplikationen führen und nur ein bis zwei Tage andauern. 10 von 100 Frauen* sind jedoch von so starken Schmerzen betroffen, dass sie monatlich ein bis drei Tage nicht in der Lage sind, ihren regulären Alltag zu bewältigen. Bei jungen Frauen* sind starke Regelschmerzen üblicher als bei älteren. Häufig sind Bauchkrämpfe am ersten Tag besonders stark und lassen dann im Laufe der Periode nach. Bei vielen Frauen* werden die Beschwerden auch nach der Geburt ihres ersten Kindes weniger. Sekundäre Regelschmerzen entstehen meistens erst einige Jahre nach der ersten Periode.
Periodenschmerzen lindern
Viele Menstruierende* greifen ungern zu Schmerzmitteln, die häufig mit unangenehmen Nebenwirkungen einhergehen. Deswegen folgen einige Tipps und Hausmittel, mit denen man gegen Regelschmerzen vorgehen kann.
Wärme und Entspannung
Viele Menstruierende empfinden unmittelbare Wärme auf Rücken oder Bauch als sehr angenehm. Wärme entspannt die verkrampfte Gebärmuttermuskulatur und kann so die Schmerzen lindern. Dafür eignen sich Wärmflaschen, Wärmepflaster, Wärmegürtel oder ein heißes Bad. Vielen hilft es, sich zusätzlich hinzulegen und so die Muskulatur zu entspannen. Ein Wärmekissen aus Bio-Baumwolle gefüllt mit Bio-Weizen ist ein wahrer Wohlfühlbegleiter während der Periode und lässt sich ganz einfach im Ofen erwärmen!
Die Krampflöserin: Magnesium
Ebenfalls krampflösend wirkt Magnesium. Magnesium ist wichtig, damit der natürliche Vorgang der An- und Entspannung der Muskeln problemlos funktioniert. Herrscht ein Magnesiummangel im Körper, kann es zu einer Verkrampfung der Muskeln führen - etwas, was auch beim Sport zum Beispiel mit der Wadenmuskulatur passieren kann. Genauso betroffen ist aber auch die Gebärmutter als großer Muskel im weiblichen Körper. Daher kann ein Magnesiummangel Regelbeschwerden begünstigen. Neigt man zu periodenbedingten Unterleibsschmerzen, kann eine zusätzliche Einnahme von Magnesium als Nahrungsergänzung helfen, den Magnesiumhaushalt im Körper aufzubauen. Die MYLILY Tabletten unterstützen die Gebärmuttermuskulatur während der Menstruation und haben darüber hinaus einige Vorteile für die Gesundheit des Körpers. Es gibt auch Sprays und Cremes, die Magnesium enthalten, welche man bei akuten Beschwerden auf die entsprechende Körperstelle, zum Beispiel den unteren Bauch, auftragen kann. In Hülsenfrüchten, Nüssen und Vollkornreis ist außerdem viel Magnesium enthalten und durch eine regelmäßige Einbindung dieser Lebensmittel in den Speiseplan kann Krämpfen vorgebeugt werden.
Bewegung
Oft ist einem während der Periode nicht nach Sport zumute und doch wissen wir, dass Bewegung die Durchblutung fördert, ablenkt und für einen guten Ausgleich sorgt. Besonders weil die unangenehmen Kontraktionen der Gebärmutter auch mit einer Minderdurchblutung des Organs verbunden sind, kann moderate Bewegung krampflösend sein. Dabei werden neben leichten Yoga - Übungen auch Bewegungssportarten wie Radfahren, Laufen, oder Schwimmen von Mediziner*innen empfohlen. Neben der Entspannung der Beckenmuskulatur schüttet der Körper nach einer anstrengenden Tätigkeit wie dem Sport auch Endorphine, Serotonin und Dopamin aus, die auch als Glückshormone bekannt sind. Daher kann auch Sex zur Bekämpfung von Periodenschmerzen helfen, da der Körper beim Orgasmus Glückshormone ausschüttet, die helfen, die Beckenbodenmuskulatur zu lockern und die Durchblutung im ganzen Unterleib anregen können. Doch nicht alle Menstruierende verspüren während ihrer Periode sexuelle Lust und das ist auch völlig okay.
Den Bauch massieren
Eine sanfte Bauchmassage kann ebenfalls Spannungen lösen und die Darmbewegung anregen. Dazu streicht man einige Minuten mit den Händen mit leichtem Druck im Uhrzeigersinn über den Bauch - hilft auch bei Bauchschmerzen, die nicht aufgrund der Periode auftreten.
Tee
Viele Heilpflanzen-Tees wirken krampflösend, entspannend und lindern die Schmerzen. Dazu zählen Tees, die folgende Heilpflanzen enthalten: Anis, Eisenkraut, Melissenblätter, Salbei, Ingwer, Frauenmantel, Schafgarbe, Mönchspfeffer und Johanniskraut. Ein Tee, der unter anderem Brennnesselblätter, Frauenmantelkraut, Schafgarbenkraut enthält, kann Krämpfe, Übelkeit, Blähungen und Stimmungsschwankungen lindern.
Koffein meiden
Auch wenn Kaffee den Geist am Morgen belebt, kann er leider genauso die Regelschmerzen verschlimmern. Einige Frauen* verzichten daher während ihrer Menstruation ganz auf Koffein. Hier sollten vor allem Kaffee, Schwarztee und grünen Tee vermieden und durch viel Wasser ersetzt werden. Frischer Zitronentee kann die belebende Wirkung des Koffeins nachahmen.
Fazit
Bei Periodenkrämpfen ist vor allem eines wichtig: Entspannung. Dem Körper die Ruhe zu geben, die er jetzt braucht, kann einen großen Unterschied machen. Es ist bekannt, dass Stress ein erheblicher Faktor für Regelschmerzen sein kann. Es ist ratsam, auf den eigenen Körper zu hören und eine Balance zwischen Bewegung und Ruhe zu finden.
Atemtechniken können ebenfalls hilfreich sein, um die Beschwerden zu reduzieren. Das tiefe Einatmen für etwa drei Minuten kann das Blut mit Sauerstoff anreichern, was die Organe und Muskeln optimal versorgt und dazu beiträgt, den Schmerz zu lindern.
Es gibt auch Diskussionen in vielen Ländern darüber, ob Arbeitgeber menstruierende Mitarbeiter*innen monatlich für eine bestimmte Zeit freistellen sollten, damit sie während ihrer Periode mehr Ruhe haben können.
Sind die Beschwerden und Bauchkrämpfe jedoch so stark, dass keiner der Tipps hilft, tauchen die Unterleibsschmerzen sogar auch außerhalb der Monatsblutung auf oder man bemerkt neue Regelschmerzen, die einem unbekannt sind, sollte man lieber einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. So kann geprüft werden, ob man womöglich unter sekundären Menstruationsschmerzen leidet, die Ursachen der Schmerzen herausfinden und entsprechende Behandlungsmethoden anwenden.