Die meisten Frauen* kennen die krampfartigen Unterleibsschmerzen, die in der Fachsprache als Dysmenorrhoe bezeichnet werden, aus eigener Erfahrung nur allzu gut. Monat für Monat kann die Menstruation eine Mischung aus verschiedenen Empfindungen mit sich bringen, von einem leichten Unwohlsein bis hin zu intensiven Schmerzen, die das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen können. Während einige Frauen* Glück haben und nur geringfügige Beschwerden wie Blähungen oder einen leichten Schmerz im Unterleib erleben, kämpfen andere regelmäßig mit starken Schmerzen, die ihre Lebensqualität deutlich beeinflussen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Menstruationsschmerzen keine normale, unvermeidliche Begleiterscheinung der monatlichen Periode sein sollten. Vielmehr können sie ein Zeichen für zugrunde liegende gesundheitliche Probleme sein, die behandelt werden müssen. Von hormonellen Ungleichgewichten über strukturelle Anomalien bis hin zu entzündlichen Erkrankungen kann eine Vielzahl von Ursachen hinter den Regelschmerzen stecken.
Hormonelle Veränderungen während des Menstruationszyklus spielen eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von Menstruationsschmerzen. Ein Überschuss an Prostaglandinen, hormonähnlichen Substanzen, die die Kontraktionen der Gebärmutter steuern, kann zu verstärkten Uteruskontraktionen führen, die zu den charakteristischen krampfartigen Schmerzen führen. Hormonelle Ungleichgewichte, wie ein zu niedriger Progesteronspiegel oder ein Überschuss an Östrogen, können ebenfalls die Intensität der Menstruationsschmerzen beeinflussen.
Es ist wichtig, dass Frauen* ihre Menstruationsschmerzen ernst nehmen und bei Bedarf ärztliche Hilfe suchen. Es gibt jedoch auch eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten im Alltag, die man selbst umsetzen kann und die von der Anpassung des Lebensstils bis hin zur Verwendung von Schmerzmitteln reichen, um die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
In diesem Artikel geht es um die verschiedenen Ursachen von Menstruationsschmerzen und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um sie effektiv zu behandeln und die Lebensqualität während der Periode zu verbessern – denn jede Frau* verdient eine schmerzfreie Menstruation!
Die Ursachen: Wie kommt es zu den Regelschmerzen?
Um die Ursachen von Regelschmerzen verstehen zu können, ist es wichtig, den weiblichen Zyklus zu kennen. Dieser ist an ein komplexes Zusammenspiel von Hormonen gekoppelt. Wichtig für die Menstruation ist dabei das Hormon Progesteron. Dieses wird in der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung gebildet. Wenn es zu keiner Befruchtung kommt und somit keine Schwangerschaft besteht, kommt es kurz vor der Monatsblutung zu einem Abfall dieses Hormons. Dieser Progesteronabfall ist das Signal für den Körper, die Menstruation einzuleiten und die unbefruchtete Eizelle wird mit der Gebärmutterschleimhaut zusammen abgeblutet.
Viele Frauen* leiden kurz vor und während dieser Menstruationsblutung unter wehenartigen Unterleibsschmerzen. Zu Beginn der Periode sind diese meistens am stärksten, mitunter strahlen die Schmerzen sogar bis in den Rücken aus. Die starken Periodenschmerzen werden ausgelöst durch Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur. Diese zieht sich dabei krampfartig zusammen, um die monatlich neu gebildete Gebärmutterschleimhaut abzustoßen. Bei einigen Menstruierenden kommen vor und während der Periode weitere Symptome wie Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Übelkeit oder Durchfall hinzu.
Sind die Schmerzen jedoch besonders stark und kaum aushaltbar, so sollte man dringend einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen, denn es kann auch eine Krankheit als Ursache dahinterstecken.
Die Ursachen von Menstruationsbeschwerden lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien einteilen:
- Primäre Regelschmerzen beschreiben die häufig auftretenden, krampfartigen Schmerzen, von denen Menstruierende seit der ersten Periode betroffen sein können und die sie meist bis in die Wechseljahre begleiten. Dabei handelt es sich um keine körperliche Erkrankung, sondern eine lästige, aber natürliche Begleiterscheinung der Menstruation.
- Sekundäre Regelschmerzen hingegen haben andere Ursachen. Sie zeigen sich meist erst im Erwachsenenalter und sind Symptome einer gynäkologischen Erkrankung. Ursachen können zum Beispiel Polypen in der Gebärmutter oder Eileiterentzündungen sein, meist steckt jedoch eine Endometriose dahinter.
Tipps gegen primäre Regelschmerzen
Oft leiden vor allem junge Frauen* mit einer unregelmäßigen Periode an starken Blutungen und damit einhergehenden übermäßigen Unterleibsschmerzen. Doch keine Frau* sollte jeden Monat unter starken Schmerzen leiden oder jedes Mal zu Schmerzmitteln greifen müssen, welche dem Körper auf Dauer nicht guttun. Folgende Tipps helfen, um besser mit den Beschwerden während der Menstruation umzugehen.
Tipp 1: Sport hilft gegen die Krämpfe
Bewegung kann bei starken Unterleibsschmerzen helfen, da richtige Übungen eine entkrampfende Wirkung haben können. Vor allem gezieltes Beckenbodentraining kann helfen, aber auch Yoga tut dem Körper gut, da es gleichzeitig auch die mentale Entspannung fördert.
Tipp 2: Entspannung
Wer kennt es nicht: Bei starken Regelschmerzen möchte man sich am liebsten einfach im Bett verkriechen. Viel besser gegen die Krämpfe wirkt jedoch gezielte Entspannung. Autogenes Training, Yoga und Massagen mit ätherischen Ölen wirken entkrampfend und helfen gegen die Schmerzen. Zudem wirkt auch Wärme entkrampfend und entspannend. Ein Wärmekissen oder ein Wärmepflaster von außen sowie Tee von innen sind während der Periode wertvolle Begleiter, um die Krämpfe zu lindern. Auch ein heißes Bad kann während der Menstruation wohltuend sein..
Tipp 3: CBD Öl gegen die Schmerzen
Der aus der Hanfpflanze gewonnen Wirkstoff CBD hat eine entzündungshemmende und entkrampfende Wirkung und bietet somit effektiv natürliche Linderung bei Periodenschmerzen. CBD-Öl enthält kein THC und hat somit auch keine berauschende Wirkung.
Tipp 4: Entspannte Tage mit den richtigen Periodenprodukten
Zu einer entspannten, schmerzfreien Periode gehören natürlich auch die richtigen Periodenprodukte. Wichtig ist, den Körper keinen toxischen Substanzen auszusetzen, sondern auf natürliche, nachhaltige Bio-Periodenprodukte zu setzen.
Bei manchen Frauen* kann auch die Benutzung von Tampons zu verstärkten Menstruationsbeschwerden führen. In diesen Fällen kann auf alternative Produkte wie Periodenunterwäsche aus Bio- Baumwolle oder auf eine Menstruationstasse, welche eine entspannte Periode ermöglichen können, zurückgegriffen werden.
Tipp 5: Muskulatur entkrampfen: Magnesium hilft
Magnesium ist ein Mineralstoff, welcher im Körper vor allem bei der Muskelkontraktion eine wichtige Rolle spielt. Die Einnahme von Magnesium ist eine gute Methode, um Krämpfe und Schmerzen vorzubeugen und die Muskulatur zu entspannen. Auch Begleitsymptome wie Kopfschmerzen und Rückenschmerzen können dadurch gemildert werden. Magnesiumkapseln mit Meeresmagensium können helfen, den Bedarf an dem wichtigen Mineralstoff zu decken und die Krämpfe effektiv zu lindern. Meeresalgen enthalten zusätzlich viele Vitamine und Mineralstoffe und sind reich an ungesättigten Fettsäuren wie Omega-3, welche antientzündlich wirken und für die Entspannung und den Wiederaufbau von Gefäßen wichtig sind. So werden mehrere Inhaltsstoffe mit positiven Auswirkungen in einem kombiniert.
Endometriose – das muss man über die Krankheit wissen
Endometriose gehört zu den sekundären Ursachen von Regelschmerzen, bei welchen die starken Schmerzen keine direkte Folge der normalen Monatsblutung sind. Bei einer Endometriose siedelt sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter, meistens in benachbarten Organen, an. Betroffen sind vor allem der Bauch- und Beckenraum, die Eileiter und Eierstöcke, der Genitalbereich und der Darm. Die Schleimhaut reagiert an diesen Stellen, genau wie in der Gebärmutterhöhle, auf hormonelle Veränderungen des weiblichen Zykluses. Sie wächst analog zur Schleimhaut in der Gebärmutter, folglich kommt es an diesen Stellen ebenfalls zu einer monatlichen Blutung, welche mit starken, krampfartigen Schmerzen in der Bauchhöhle verbunden ist.
Weltweit sind über zehn Prozent aller Frauen* im gebärfähigen Alter von dieser schmerzhaften Krankheit betroffen. Oftmals sind sich Betroffene gar nicht darüber bewusst und ertragen Monat für Monat die extremen Schmerzen, da die Schmerzen als normal angesehen werden oder keine richtige Diagnose stattfindet. Endometriose sollte jedoch sehr ernst genommen werden, denn oftmals kann der Körper das wuchernde Gewebe nicht abbauen und es kommt zu Entzündungen und Verwachsungen und durch die monatliche Blutung auch oft zu Zystenbildung. Endometriose gilt außerdem als eine der häufigsten Ursachen für weibliche Unfruchtbarkeit. Da die Krankheit schwerwiegende Folgen haben kann, sollte sie unbedingt ärztlich überwacht und entsprechend behandelt werden. Falls also extreme Regelschmerzen und andere dazugehörige Symptome vorliegen, welche auf eine Endometriose hindeuten, sollte in jedem Fall eine Frauenärztin oder ein Frauenarzt aufgesucht werden, um eine angemessene Behandlung einzuleiten.
Zum Glück ist Endometriose therapierbar – niemand muss unter unerträglichen Schmerzen leiden und es gibt sogar einige Dinge, die man selbst tun kann, um die Schmerzen zu mindern. Der Arzt oder die Ärztin klären einen über die Behandlung mit Medikamenten (häufig hormonelle Verhütungsmittel, welche den Eisprung und die natürliche Regelblutung verhindern) auf. Für Frauen*, die auf natürliche Verhütung setzen und einen Eingriff in den Hormonhaushalt vermeiden wollen, besteht auch die Möglichkeit einer Operation. Wichtig: Endometriose sollte unbedingt behandelt werden, um Folgeschäden wie Unfruchtbarkeit zu verhindern.
In vielen Fällen kann man auch aktiv selbst dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern, indem man Lebensstiländerungen, wie eine Ernährungsumstellung oder die Integration von regelmäßiger Bewegung in den Alltag vornimmt.
So kann man gegen die Schmerzen aktiv werden
- Eine Ernährungsumstellung im Sinne einer ganzheitlichen, ausgewogenen Ernährung
- Nahrungsmittel mit ungesättigten Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren, die zum Beispiel in Fisch, Algen und Nüssen enthalten sind, wirken sich positiv auf die Symptome von Endometriose aus
- Die Zufuhr von Magnesium und Omega-3-Fettsäuren in Form von Nahrungsergänzung können auch hier die krampfartigen Beschwerden lindern
- Sportliche Betätigung und gezielte krampflösende Sportübungen können die Symptome erträglicher machen
- Entspannungstechniken und Yoga-Übungen gegen Krämpfe
- Schmerztherapie zur Linderung der Symptome