Menstruationstasse: So findest du die richtige Größe
Menstruationstassen haben einige Vorteile: Die Alternative zu Tampons und Binden schont nicht nur deinen Geldbeutel, sondern du trägst auch zu mehr Nachhaltigkeit bei. Zudem ist das Auffangvolumen 2 – 4 mal so hoch wie das eines Tampons. Um jedoch von allen Vorteile zu profitieren, benötigst du die richtige Größe deiner Menstruationstasse. Manche Frauen* berichten häufig von einer negativen Menstruationstassen-Erfahrung. Die Ursache ist dabei oft die falsche Wahl der Menstruationstassen Größe. Daher haben wir fünf verschiedene Größen der Periodentasse zur Auswahl. Warum die Größe des Menstruationscups so wichtig ist? Jede Frau* ist individuell. Das bedeutet, dass die Vagina unterschiedlich lang und der Beckenboden schwach oder stark sein kann. Damit der Cup also angenehm sitzt und nichts ausläuft, ist die passende Größe sehr wichtig. Am Ende dieses Beitrags solltest du deine Menstruationstassen Größe und deine nachhaltige Begleitung für deine nächste Periode gefunden haben.
Wie stark ist deine Blutung?
Die MYLILY Menstruationstassen fassen zwar unterschiedlich viel Blut auf, jedoch wählst du deine Größe tatsächlich anhand der Breite und der Länge (Was es damit auf sich hat, erfährst du gleich). Solltest du jedoch eine sehr starke Regelblutung haben, raten wir von unserer kleinsten Tasse (S) ab, da sie sonst zu schnell voll sind. Du bekommst mit der Zeit ein Gefühl dafür, wann deine Tasse voll ist.
Du kannst deine Tasse übrigens vom ersten bis zum letzten Tag deiner Menstruation benutzen. Das Silikon saugt nämlich nichts auf, sondern fängt das Blut lediglich auf. So trocknet die Scheide auch an schwachen Tagen nicht aus.
Wie trainiert ist deine Beckenbodenmuskulatur?
Die Stärke deiner Beckenbodenmuskulatur spielt eine wichtige Rolle, bei der Entscheidung der richtigen Tassengröße. Bei einem trainierten Muskel benötigst du einen Cup mit einem kleineren Durchmesser (S, M1, M2) bei einem schwachen Beckenbodenmuskel, einen größeren Durchmesser (L1,L2). Benutzt du einen zu schmalen Cup, kann das Blut vorbei laufen. Das Gleiche gilt für einen zu breiten Cup, da dieser eingedrückt werden kann. Sport trägt jedoch generell dazu bei, deinen Beckenboden zu kräftigen. Um herauszufinden, wie stark deine Beckenbodenmuskeln sind, kannst du einen einfachen Test durchführen: Du führst einen Finger ein und spannst und entspannst deine Muskeln. Spürst du die Kontraktion am Finger? Ein anderer Test ist die Fähigkeit, den Strahl beim urinieren anzuhalten.
Oft wird zur Unterstützung der Größenauswahl nach einer Geburt oder dem Alter gefragt. Das bezieht sich auch auf die Stärke des Beckenbodens. Hast du schon Kinder entbunden oder einige Monate ein Kind getragen, anschließend aber einen Rückbildungskurs gemacht, sind deine Muskeln wahrscheinlich genauso gestärkt wie vorher. Du kannst dich also, mit oder ohne Schwangerschaft, an den oben beschriebenen Kriterien orientieren.
Wie viel Platz hast du zwischen Scheideneingang und Muttermund?
Den Abstand zum Beginn des Muttermundes (alias Zervix) zu messen, ist ziemlich wichtig für die Wahl der richtigen Menstruationstassen Größe. Zum einen, für dein Wohlbefinden beim Tragen und Entnehmen und zum anderen, damit deine Tasse dicht bleibt. Wenn du einen zu langen Cup wählst, kann es
z.B. beim Fahrradfahren ziemlich unbequem werden. Die Konsequenz einer zu kurzen Tasse kann sein, dass du sie nur schwierig wieder herausbekommst. Besonders bei sehr starken Beckenbodenmuskeln wandert die Tasse häufig nach oben. Gefährlich ist das allerdings nicht, du wirst den Cup immer wieder herausbekommen. Wenn du dir unsicher bist, nimm bessere eine kürzere Größe (M1/L1).
Am besten du beobachtest den Sitz deines Muttermundes am letzten Tag deiner Periode oder kurz danach. An diesen Tagen sitzt dein Zervix am tiefsten und diese Abmessung ist ausschlaggebend. Dafür führst du deinen längsten Finger ein und testest, ob du den Beginn deines Muttermundes fühlen kannst bzw. wie weit du deinen längsten Finger dafür einführen musst. Die Zervix fühlt sich während der Periode an wie ein kleiner Donut mit der Härte einer Nasenspitze. Ist dieser ganz leicht zu erfühlen, dann ist eine kürzere Tasse (S/M1/L1) zu wählen. Wenn du den Muttermund gar nicht erfühlen kannst, solltest du dich für eine längere Version entscheiden (M2/L2).
Fazit zur Menstruationstassen Größe
Vor dem Kauf am besten folgendes beachten: Die wichtigsten Kriterien zur Bestimmung der richtigen Größe sind der Abstand zwischen Scheideneingang und Muttermund und die Stärke deines Beckenbodens. Die Blutungsstärke spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle - Alter, Körperstatur oder ob du bereits Kinder entbunden hast, spielen nur indirekt eine Rolle, da sich diese Faktoren auf die anderen Kriterien auswirken.
Hier sind alle Größen im Überblick:
- S: Starker Beckenboden + sehr kurze Vagina
- M1: Starker Beckenboden + normal lange Vagina
- M2: Starker Beckenboden + lange Vagina
- L1: Schwacher Beckenboden + kurze Vagina
- L2: Schwacher Beckenboden + lange Vagina
Alle Cups eignen sich für jede Blutungsstärke. Von der kleinsten Größe (S) raten wir jedoch bei starker Blutung ab.
Wieso Tampons benutzen?
- Saubere Aufnahme des Blutes innerhalb des Körpers
- Keinerlei Einschränkungen beim Schwimmen oder sportlichen Aktivitäten
- Wenig Geruchsbildung
Wieso Tampons nicht benutzen?
- Gefahr von eingebrachten Bakterien während des Einlegens (Händewaschen!)
- Bei zu seltenem Wechsel geringes Risiko von TSS (Toxisches Schock Syndrom)
- Durch häufigen Wechsel können die Schleimhäute gereizt werden
- Du brauchst zu Beginn ein wenig Übung beim einsetzen des Tampons
S – Unsere Kleinste
- Perfekt bei schwacher Blutung
- Wenn du einen trainierten Beckenboden hast, du also…
- …regelmäßig Sport machst
- …oder beim urinieren den Strahl einfach anhalten kannst
- …oder als Mama einen Rückbildungskurs gemacht hast
- Wenn dein Abstand zwischen Scheideneingang und Muttermund sehr kurz ist (du also den Muttermund ganz einfach mit dem Finger ertasten kannst)
M1 – Kurz und schmal
- Bei schwacher bis starker Periode
- Wenn du einen trainierten Beckenboden hast, du also…
- …regelmäßig Sport machst
- …oder beim urinieren den Strahl einfach anhalten kannst
- …oder als Mama einen Rückbildungskurs gemacht hast
- Dein Abstand zwischen Scheideneingang und Muttermund ist relativ kurz (du spürst oder erahnst mit deinen Fingerspitzen deinen Muttermund)
M2 – Lang und schmal
- Bei schwacher bis starker Blutung
- Wenn du einen trainierten Beckenboden hast, du also…
- …regelmäßig Sport machst
- …oder beim urinieren den Strahl einfach anhalten kannst
- …oder als Mama einen Rückbildungskurs gemacht hast
- Dein Abstand zwischen Scheideneingang und Muttermund ist bei dir relativ lang (du kannst beim Einführen eines Fingers deinen Muttermund nicht spüren oder erahnen)
L1 – Kurz und breit
- Bei schwacher bis starker Blutung
- Wenn du einen schwächeren Beckenboden hast, du also….
- … wenig Sport machst
- … oder den Strahl beim urinieren kaum anhalten kannst
- … oder als Mama die keinen Rückbildungskurs gemacht hast
- Wenn dein Abstand zwischen Scheideneingang und Muttermund relativ kurz ist (du spürst oder erahnst mit deinen Fingerspitzen deinen Muttermund)
L2 – Lang und breit
- Bei schwachem bis starkem Blutverlust
- Wenn du einen schwächeren Beckenboden hast, du also….
- …. wenig Sport machst
- … oder den Strahl beim urinieren kaum anhalten kannst
- …oder als Mama die keinen Rückbildungskurs gemacht hast
- Wenn der Abstand zwischen Scheideneingang und Muttermund bei dir relativ lang ist (du kannst beim Einführen eines Fingers deinen Muttermund nicht spüren oder erahnen)
Wo sitzt die Tasse überhaupt?
Sie muss so platziert werden, dass sie mit dem Muttermund abschließt oder das Blut unterhalb des Muttermundes aufgefangen wird. Es ist durchaus möglich, dass du die Tasse an die Zervix vorbei geschoben hast und das Blut daher daran vorbei läuft. Auf der Abbildung kannst du sehen, wie die Tasse im Vergleich zu Tampons sitzen sollte.
Wie funktioniert das Einsetzen?
Wenn man einen Tampon im Vergleich daneben hält, hat man schnell das Gefühl, dass das Einsetzen der Periodentasse durch ihre Größe schwierig funktionieren wird. Doch unsere Cups bestehen, im Vergleich zu den vieler anderer Hersteller, aus medizinischem Silikon und sind somit sehr weich und daher angenehm zu tragen. Beim ersten Versuch wird die Anwendung eventuell etwas länger dauern.
Du kannst dir auch etwas Wasser, Kokosöl oder wasserlösliches Gleitgel zur Hilfe nehmen.
Zum Einführen musst du deine Tasse falten. Punch down, S- und C-Faltung sind die Falttechniken, die von den meisten Frauen* angewendet werden:
Die Tasse greifst du dann im unteren drittel und führst sie, so wie du es auch bei Tampons machst, ein. Nach dem Einführen ploppt sie auf und ein Unterdruck entsteht. Kleiner Tipp: Umfahre den oberen Rand nochmal mit deinem Finger, um sicherzugehen, dass sie aufgeploppt ist. An deinen starken Tagen wird sie etwas schneller voll sein. Du wirst sie also öfter wieder ein- und aussetzen müssen, jedoch lange nicht so oft wie Tampons. Beim Aussetzen bitte beachten, dass du vorher den Unterdruck, durch leichtes Zusammendrücken, noch lösen musst.