Es gibt oft Verwirrung um die Frage, ob eine Schwangerschaft trotz Menstruation möglich ist. Viele Frauen* gehen davon aus, dass beim Einsetzen der Menstruationsblutung eine Schwangerschaft ausgeschlossen ist. Doch nicht jede Blutung, die man als Menstruationsblutung deutet, ist wirklich eine. Gerade in der Frühschwangerschaft können sich verschiedene Blutungen ereignen, die eine Fehleinschätzung begünstigen.
Eizellen, die sich nicht in die Gebärmutterschleimhaut einnisten, können ebenso Zyklusstörungen hervorrufen, die für eine Periode gehalten werden. Der Artikel klärt über die verschiedenen Arten von Blutungen, deren Ursachen und die Bedeutung der Eizelle, Gebärmutterschleimhaut und Regelblutung für die Fruchtbarkeit auf.

Nicht jede Blutung ist eine Menstruationsblutung

Es gibt verschiedene Blutungen, die mit der Menstruationsblutung verwechselt werden können. Dabei spielt auch der Eisprung eine wichtige Rolle, wenn die Eizelle nicht oder unregelmäßig freigesetzt wird. Ein unregelmäßiger Eisprung oder Zyklusstörungen können zu Blutungen führen, die nicht auf eine Schwangerschaft hinweisen. Hier sind einige der häufigsten Arten von Blutungen, die neben der Regelblutung auftreten können:

1. Ovulationsblutung: Diese Blutung tritt bei der Freisetzung der Eizelle auf. Die dabei entstehende Blutung ist oft minimal und wird mit einer leichten Regelblutung verwechselt.
2. Schmierblutungen: Diese treten zwischen den Regelblutungen auf und deuten auf hormonelle Schwankungen oder eine mangelhafte Einnistung der Eizelle hin. Schmierblutungen können durch Veränderungen in der Gebärmutterschleimhaut verursacht werden.
3. Implantationsblutung: Wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einnistet, kann es zu Blutungen kommen. Diese Blutungen unterscheiden sich in Stärke und Farbe von der Menstruationsblutung und deuten auf eine erfolgreiche Einnistung hin.
4. Zwischenblutungen: Diese Blutungen zwischen den Zyklen können ebenfalls durch eine Fehlentwicklung der Eizelle oder Veränderungen in der Gebärmutterschleimhaut entstehen. Diese Zwischenblutungen können verschiedene Ursachen haben, darunter hormonelle Ungleichgewichte, Stress oder Krankheiten.
5. Blutungen in der Schwangerschaft: Blutungen können auch während der Schwangerschaft auftreten, was auf verschiedene Ursachen wie Ektopie (Lage der Plazenta), Fehlgeburtsrisiken oder andere Probleme hinweisen kann.
6. Postmenopausale Blutungen: Blutungen nach der Menopause sollten immer von einem Arzt untersucht werden, da sie auf Gesundheitsprobleme hinweisen können.

Es ist wichtig zu beachten, dass jede ungewöhnliche Blutung, insbesondere in Verbindung mit Schwangerschaft oder anderen Symptomen, ärztliche Aufmerksamkeit erfordert.

Schwanger trotz Blutung: Die Einnistungsblutung in der frühen Schwangerschaft

Die Einnistungsblutung tritt oft zur gleichen Zeit auf, in der die nächste Regelblutung erwartet wird, was zu Verwirrung führen kann. Eine befruchtete Eizelle, die sich in die Gebärmutterschleimhaut einnistet, verursacht manchmal leichte Blutungen, da kleine Blutgefäße verletzt werden. Diese Einnistungsblutungen sind in der Regel leichter als eine Menstruationsblutung und von kürzerer Dauer.
Ein weiterer Unterschied zur Regelblutung ist die Farbe des Blutes. Bei einer Einnistungsblutung bleibt das Blut oft hellrot, während Menstruationsblut im Verlauf dunkler wird. Diese Art von Blutung tritt etwa 7-14 Tage nach dem Eisprung auf, was sich mit dem Zeitpunkt der Regelblutung überschneiden kann.
Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht jede Frau eine Einnistungsblutung hat. Selbst wenn die Eizelle erfolgreich in die Gebärmutterschleimhaut eingedrungen ist, können andere Faktoren wie hormonelle Veränderungen zu stärkeren Blutungen führen, die fälschlicherweise als Regelblutung wahrgenommen werden.

Typische Anzeichen einer frühen Schwangerschaft

Es gibt einige Anzeichen, die auf eine Schwangerschaft hindeuten können. Sollte eine Blutung zum Zeitpunkt der Periode stattgefunden haben, aber es besteht trotzdem noch Unsicherheit bezüglich einer möglichen Schwangerschaft, empfiehlt es sich, sich zu fragen, ob folgende Symptome, die Anzeichen einer Schwangerschaft sein können, auf einen zutreffen:

• Die Blutung kommt früher als erwartet, etwa 7 Tage nach dem Eisprung
• Eine schwächere und kürzere Blutung als die normale Regelblutung
• Einnistungsblutungen dauern in der Regel nur ein bis zwei Tage, während eine Menstruationsblutung bis zu sieben Tage andauern kann
• Das Blut bleibt heller als bei einer normalen Menstruationsblutung, die oft dunkler und bräunlicher wird
• Morgendliche Übelkeit, Schwindel oder Kreislaufproblemen
• Andauernde Müdigkeit und Erschöpftsein
• Die Brüste sind größer als sonst, spannen und ziehen
• Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen
• Häufiges Wasserlassen
• Geschmacksveränderung oder metallischer Geschmack im Mund

Um ganz sicher zu gehen und eine unbemerkte Schwangerschaft zu vermeiden, kann auch ein Schwangerschaftsfrühtest durchgeführt oder eine Frauenärztin/ein Frauenarzt aufgesucht werden.

Warum sollte trotz Periode verhütet werden?

Trotz des Mythos, dass man während der Regelblutung nicht schwanger werden kann, besteht das Risiko einer Schwangerschaft. Spermien können mehrere Tage im weiblichen Körper überleben, sodass es möglich ist, dass sie auf eine Eizelle treffen, die kurz nach der Regelblutung freigesetzt wird. Frauen mit kürzeren Zyklen können bereits kurz nach der Menstruationsblutung einen Eisprung haben, und in diesem Fall kann eine Befruchtung stattfinden.
Die Gebärmutterschleimhaut, die sich während der Regelblutung abbaut, wird nach der Menstruation wieder aufgebaut, um die potenzielle Einnistung einer befruchteten Eizelle zu ermöglichen. Während dieser Phase ist der Körper immer noch bereit, eine Schwangerschaft zu unterstützen, falls die Eizelle nach der Menstruation befruchtet wird.
Unregelmäßige Zyklen und Zwischenblutungen können ebenfalls die Wahrscheinlichkeit einer ungewollten Schwangerschaft erhöhen, indem sie den Zeitpunkt des Eisprungs verändern. Daher ist es wichtig, auch während der Menstruationsblutung eine wirksame Verhütung zu verwenden.

Fazit

Blutungen während einer frühen Schwangerschaft oder in der Nähe der erwarteten Menstruation können leicht zu Verwirrung führen. Es ist wichtig zu verstehen, dass nicht jede Blutung eine echte Menstruation darstellt und dass verschiedene Blutungsarten, wie die Einnistungsblutung, auftreten können. Zusätzlich deuten verschiedene Symptome und Anzeichen darauf hin, dass eine Schwangerschaft trotz Blutung möglich ist. Um Unsicherheiten zu vermeiden, ist es immer ratsam, im Zweifel einen Schwangerschaftstest durchzuführen oder ärztlichen Rat einzuholen. Zudem sollte die Verhütung auch während der Menstruation nicht vernachlässigt werden, da Spermien mehrere Tage überleben und unregelmäßige Zyklen das Risiko einer unerwünschten Schwangerschaft erhöhen können.