PMS Symptome: Woher sie kommen und was dagegen hilft
Bezogen auf die Stimmung, verbinden viele die Zeit vor der Periode mit schlechter Laune. Häufig erkennt man sich zu dieser Zeit selbst nicht wieder - man ist gereizt und die Stimmung ist scheinbar ohne Grund an einem Tiefpunkt. Verständlich, denn man steht kurz vor seiner Regelblutung und darauf freuen sich wahrscheinlich die wenigsten - der Grund für die schlechte Laune und andere prämenstruelle Symptome ist jedoch ein anderer.
Schuld daran ist das sogenannte prämenstruelle Syndrom. Wie der Name schon sagt, setzt das prämenstruelle Syndrom, kurz PMS, in den Tagen vor der Periode ein. Sobald die Blutung beginnt, verschwinden die Symptome meist genauso schnell wieder, wie sie gekommen sind. Doch was kann man gegen PMS tun? Welche Therapien, Behandlungen oder Medikamente können bei den PMS-Beschwerden helfen? Wir beantworten diese Fragen, erklären die Symptome und zeigen dir, wie dieses Wissen helfen kann!
Was ist PMS? Ursache und Entstehung des Syndroms
Um die Entstehung des prämenstruellen Syndroms zu verstehen, müssen wir uns zunächst einmal den Aufbau des weiblichen Zyklus in Erinnerung rufen. PMS Symptome treten in der zweiten Hälfte des Zyklus, also zwischen Eisprung und Menstruation, auf. Ursache hierfür sind Hormonschwankungen, welche sich auf Psyche und Körper auswirken. Vor allem der Abfall des Hormon Progesteron, aber auch der Östrogenabfall führen dann kurz vor der Regelblutung zu den PMS-Beschwerden.
Übrigens: Auch bei Einnahme der Anti-Baby-Pille können in der Woche der Pillenpause PMS-Beschwerden auftreten. Durch das Aussetzen der Pille erfährt der Körper eine Art Hormonentzug an Östrogen und Gestagen, welcher nicht nur zur Hormonentzugsblutung, sondern auch zu anderen Beschwerden des prämenstruellen Syndrom, wie zum Beispiel Migräne, führen kann.
So oder so - Verursacher der PMS-Symptome sind also (wie so oft) Hormone, die durch ihre Schwankungen im Laufe des weiblichen Zyklus das prämenstruelle Syndrom hervorrufen. Doch was ist überhaupt ein Syndrom? Es bezeichnet das gemeinsame Auftreten von mehreren Symptomen, welche zusammengefasst das Syndrom ergeben. Um welche Symptome es sich beim prämenstruellen Syndrom handelt, erfährst du hier - vielleicht erkennst du das ein oder andere PMS-Symptom direkt wieder!
Symptome des prämenstruellen Syndroms
Zum prämenstruellen Syndrom gehören nicht nur psychische Beschwerden, wie Stimmungsschwankungen und depressiven Verstimmungen, sondern es können auch körperliche Beschwerden auftreten. Diese können sich von Zyklus zu Zyklus verändern und auch in ihrer Stärke variieren. Wichtig ist auch zu erwähnen, dass nicht jede Menstruierende das prämenstruelle Syndrom gleich erlebt. Manche Beschwerden, so wie Unterleibsschmerzen, kennen fast alle Frauen*. Diese sind zwar nervig und können auch extrem schmerzhaft sein, aber wir wissen, dass sie meist nach ein paar Tagen wieder verschwinden. Andere Symptome, die wir vielleicht gar nicht mit unserem Menstruationszyklus in Verbindung bringen, können uns jedoch zum nachdenken bringen, da wir die Ursache nicht erkennen. Denn: Die (harmlose) Ursache einer Beschwerde zu kennen und zu wissen, dass diese bald nachlässt, kann dir schon helfen, dich besser zu fühlen. Dies gilt vor allem für einige der psychischen Symptome. Fühlt man sich ohne ersichtlichen Grund traurig und niedergeschlagen, kann das sehr belastend sein und in einen Teufelskreis führen, der länger anhält als nur bis zur Periode.
Die häufigsten Symptome psychischer und physischer Natur haben wir hier zusammengefasst. Weiter unten gibt es einige Tipps, die dir helfen können, dich wohler zu fühlen und besser mit deinen Beschwerden umzugehen. Damit bist du für deine nächste PMS-Zeit bestens gerüstet!
Zu den häufigsten körperlichen PMS Symptomen gehören:
- Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel bis hin zu Migräne
- Unterleibsschmerzen oder Blähbauch, sowie Durchfall oder Verstopfung
- Schmerzen in der Brust oder Überempfindlichkeit (Mastodynie)
- Wassereinlagerungen (Ödeme)
Zu den häufigsten psychischen Beschwerden bei PMS gehören:
- Anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung oder Schlaflosigkeit
- Sich ängstlich fühlen und Sorgen machen, ohne ersichtlichen Grund
- Traurigkeit und plötzliches Weinen bis hin zu depressive Verstimmungen
- Stimmungsschwankungen, Gereiztheit und Überempfindlichkeit auf Licht, Geräusche und Berührungen
- Appetitlosigkeit oder Heißhunger
Tipps gegen PMS Symptome: So fühlst du dich schnell besser
Tipp 1: Achte auf einen gesunden Lebensstil
Körperliches und psychisches Wohlbefinden sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Damit es Körper und Seele zu jeder (Zyklus-)Zeit gut geht, solltest du auf einen gesunden Lebensstil achten. Auch wenn der Zusammenhang nicht direkt deutlich ist - schließlich kannst du ja nichts für die Hormonschwankungen in deinem Körper - ein ausgeglichener Lebensstil kann dir gegen PMS-Beschwerden helfen und hat einen großen Einfluss darauf, wie du dich vor und während deiner Periode fühlst. Damit du die PMS-Symptome lindern kannst, solltest du deinem Körper also genügend Schlaf, gezielte Entspannung, eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung gönnen.
- Konkret bedeutet das: Vor allem in der Zeit vor der Menstruation solltest du deinem Körper ausreichend Schlaf (7-8 Stunden pro Nacht) und genügend Erholung vom stressigen Alltag bieten. Lege öfter mal das Smartphone weg und greife abends lieber zu einem guten Buch, um für eine gute Schlafqualität zu sorgen.
- Bezogen auf die Ernährung lautet das Motto: Je gesünder, desto besser. Das bedeutet: Viel Obst und Gemüse, wenig Zucker, Alkohol und Koffein. Besonders wenn du an Kopfschmerzen leidest, ist das Trinken von ausreichend Wasser sehr wichtig. Es gilt: 2-3 Liter pro Tag und du fühlst dich direkt fitter!
- Auch wenn du dich nicht unbedingt danach fühlst, Bewegung kann bei PMS Wunder wirken. Egal ob nur ein kleiner Spaziergang in der Mittagspause oder unsere Übungen für den Beckenboden - die dir langfristig gegen Regelschmerzen und Co. helfen können - jede Form von Bewegung tut dem Körper gut und bringt ihn in Schwung. Vor allem Bewegung an der frischen Luft ist dabei optimal, denn du füllst du nebenher noch deinen Speicher an Vitamin D auf!
- Ebenso sollte die gezielte Entspannung in deinem Alltag nicht zu kurz kommen. Meditation, Yoga, oder einfach mal eine ruhige Minute für dich (mit Tee und Wärmflasche) tut deinem Körper und vor allem deiner Seele gut.
Tipp 2: Wichtige Nährstoffe und Vitamine
Von PMS betroffene Menstruierende sollten verstärkt darauf achten, dass der Körper mit allen wichtigen Nährstoffen und Vitaminen versorgt ist, die er benötigt. Wir alle wissen: Auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten ist nicht immer einfach und kommt im Alltag oftmals zu kurz. Um unseren Körper bestmöglichst zu unterstützen, können natürlichen Nährstoffe ihren Beitrag zur Ergänzung einer gesunden Ernährung leisten. Mönchspfeffer, Maca-Wurzel, Eisenkraut und Co. wirken sich positiv auf deinen Hormonhaushalt aus und lindern Beschwerden. Deine Hormone werden so etwas ausbalanciert und du fühlst dich insgesamt wohler.
Tipp 3: Ist das jetzt PMS? Zyklus dokumentieren kann helfen!
Um deine Beschwerden besser zu verstehen und auf Symptome vorbereitet zu sein, kann dir das Dokumentieren deines Zykluses helfen. Notiere dir einfach alle Symptome, die dir während des gesamten Zykluses auffallen - im Kalender, Notizbuch oder den mittlerweile kostenlos verfügbaren Zykluskalender-Apps. Welche Symptome treten dabei nur in der zweiten Zyklushälfte auf und verschwinden wieder, sobald die Regelblutung einsetzt? So kannst du im Laufe der Zeit erkennen, welche PMS-Beschwerden bei dir auftreten und dir so die Unsicherheit nehmen, woher diese Beschwerden kommen. Denn: Starke Stimmungsschwankungen und auch andere Symptome des PMS, wie z.B. Schmerzen in der Brust, können beunruhigend sein, wenn man nicht weiß, womit man es zu tun hat. Betroffene Frauen* haben häufig Sorge, dass etwas mit ihrem Körper nicht in Ordnung ist. Zu wissen, was gerade mit dem Körper passiert und, dass dies ganz normal ist, kann dir schon helfen dich besser zu fühlen. Aus diesem Grund ist eine gute Aufklärung über die Periode und PMS wichtig.
Tipp 4: Zeit für sich und Selbstreflexion!
Insbesondere wenn du zu denen gehörst, die vor ihrer Menstruationsblutung mit schlechter Stimmung, Angst oder Traurigkeit zu kämpfen haben, ist Zeit allein sehr wichtig. Gönn dir ein heißes Bad, eine Netflix-Serie und einfach ein wenig Zeit für dich, denn das wirkt wahre Wunder gegen schlechte Laune. Sei dir bewusst, dass deine Stimmung auf deine Hormonschwankungen zurückzuführen ist und dass es dir schon bald besser gehen wird. Wenn du schon weißt, dass du mit diesen Symptomen des PMS zu kämpfen hast, kannst du dich vielleicht sogar etwas vorbereiten. Mach dir deshalb am besten Notizen zu deinen Beschwerden. Eine gute Idee ist es, dir eine Liste mit Dingen zu schreiben, die dir guttun - dann kannst du darauf zurückgreifen, wenn es dir schlecht geht.
Tipp 5: Wenn alles nichts hilft: Schmerzmittel gegen starke Beschwerden
Viele Frauen* ertragen Bauchkrämpfe, Kopfschmerzen und Co. jeden Monat vor und während der Periode nur mit Schmerzmitteln. Bevor du jedoch jeden Monat Medikamente einnimmst, informiere dich vorab in unseren Blogartikeln über natürliche Tipps und Tricks und pflanzliche Mittel gegen die Symptome. Oftmals hilft schon ein krampflösender Kräutertee, eine Wärmflasche oder auch die Einnahme von Magnesium. Bevor du regelmäßig zu Medikamenten greifst, frage vorher am besten deinen Arzt oder deine Ärztin um Rat. Dort kannst du dir passende Schmerzmittel gegen starke hormonelle Migräne verschreiben lassen und dich gegebenenfalls auch (nach ausreichender Diagnose) über Antidepressiva aufklären lassen. Schließlich hast du, genau wie jede andere Frau*, eine beschwerdefreie Zeit vor und während deiner Periode verdient!
MYLILY Fakten über PMS
Venuswoche: Wenn du dich besonders gut fühlst
Jetzt kommen die guten Nachrichten: Neben der Zeit zwischen den fruchtbaren Tagen und der Periode gibt es auch eine Zeit, in der wir uns besonders gut fühlen: In der Woche vor dem Eisprung. In dieser Zeit haben wir besonders viel Lust auf Sex, weshalb diese Woche manchmal auch „Venuswoche“ genannt wird. Das ist evolutionsbiologisch ziemlich schlau gemacht, aber auch wenn gerade kein Nachwuchs geplant ist, kannst du diese Zeit bewusst für dich nutzen. Wichtige Termine, bei denen du selbstbewusst wirken willst, solltest du in diese Zeit legen. Deine Stimmung ist positiver, du fühlst dich leistungsfähiger und kannst dich gut konzentrieren.
Männer können auch betroffen sein
Wer hätte das gedacht? Männer bleiben zwar von der monatlichen Blutung verschont, Hormonschwankungen haben sie aber trotzdem. Und wie bei Frauen kann das auch bei Männern zu PMS-ähnlichen Symptomen führen. Betroffene sind dann gereizt, fühlen sich unwohl, haben Heißhungerattacken und können sogar Bauchkrämpfe bekommen. Gar nicht so viel anders wie bei uns Frauen* also.
PMDS – Wann du besser zum Arzt solltest
Manche Frauen* haben das Pech von einer besonders schweren Form des prämenstruellen Syndroms betroffen zu sein, der prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS). Im Gegensatz zum normalen PMS gilt PMDS als Erkrankung. Es entstehen sehr starke Beschwerden, welche eine passende Behandlung und Therapie benötigen. Etwa 5% der Frauen* sind betroffen. Ob du dazu gehörst, merkst du daran, wie sehr dich die Beschwerden vor deiner Periode in deinem täglichen Leben einschränken. Wenn du zum Beispiel nicht zur Schule oder Arbeit gehen kannst, sei es wegen körperlichen Schmerzen oder psychischem Unwohlsein, ist es eine gute Idee mit einem Arzt darüber zu sprechen. Dieser kann eine eindeutige Diagnose stellen und dir bei einer dysphorischen Störung mit der richtigen Behandlung und Medikamenten wie Antidepressiva und Schmerzmitteln weiterhelfen.
Fazit: Den Zyklus zu dokumentieren kann dir helfen
Leider passt sich das Leben nicht unserem Zyklus an - wichtige Termine oder Prüfungen lassen sich meist nicht verschieben. Wann immer es geht, kann es dir aber sehr helfen, dein Leben in Einklang mit deinem Zyklus zu planen. Während der Venuswoche bist du produktiver und kannst vielleicht schon Dinge erledigen, die dich dann nicht mehr belasten, wenn dich das PMS das nächste Mal bedrückt. Während du unter dem prämenstruellen Syndrom leidest, solltest du in erster Linie in dich hineinhören, was genau du jetzt brauchst. Dir hilft es mit anderen zu reden, dich mit Freunden zu treffen und dich abzulenken? Das ist super! Du möchtest allein sein und dich einfach nur mit deiner Lieblingsserie ins Bett flüchten? Auch das ist absolut in Ordnung. Wenn du deine PMS Symptome einige Zyklen lang dokumentierst, wirst du besser darin werden, deine Bedürfnisse zu erkennen.