„Du hast aber schlechte Laune! Bekommst bestimmt deine Tage.“ Diesen Spruch haben wir wohl alle schon einmal gehört. Bezogen auf die Stimmung verbinden viele die Zeit vor der Periode mit schlechter Laune. Auch von PMS, also dem prämenstruellen Syndrom, haben die meisten schon gehört. Dass dieses Syndrom aber viel mehr beinhaltet als einfach nur „schlechte Laune“, wissen viele nicht.
Wie der Name schon sagt, setzt PMS in den Tagen vor der Periode ein. Wenn die Blutung beginnt verschwinden die Symptome meist genauso schnell, wie sie gekommen sind. Wir wollen die Frage „Was ist PMS?“ ein für alle Mal beantworten, Symptome erklären und dir zeigen wie dir dieses Wissen helfen kann.
Was ist PMS?
In der zweiten Zyklushälfte, also zwischen Eisprung und Menstruation, können Symptome des PMS auftreten. Aufgrund der Hormonschwankungen wirkt sich dein Zyklus auch auf die Psyche aus. Zunächst ist es wichtig zu wissen, was ein Syndrom überhaupt ist. Denn nicht jeder erlebt PMS gleich. Ein Syndrom ist eine Ansammlung von vielen verschiedenen Symptomen die gemeinsam auftreten.
Zum prämenstruellen Syndrom zählen sowohl körperliche als auch psychische Symptome. Manche Beschwerden, so wie Unterleibsschmerzen, kennen wir fast alle. Diese sind zwar nervig und können auch extrem schmerzhaft sein, aber wir wissen, dass sie meist nach ein paar Tagen wieder verschwinden. Andere Symptome, die wir vielleicht gar nicht mit unserem Menstruationszyklus in Verbindung bringen, können da weitaus nervenaufreibender sein. Besonders wenn diese nicht direkt vor der Periode auftreten. Daher kann es helfen alle Symptome die man im Laufe des Monats beobachtet einmal zu notieren und zu gucken, ob diese sich regelmäßig in der zweiten Zyklushälfte wiederholen und mit Beginn der Regelblutung aufhören.
Es kann sehr helfen, die Symptome, die einem während des gesamten Zyklus auffallen, zu notieren.
Ist das jetzt PMS?
Stimmungsschwankungen vor der Periode und auch andere Symptome des PMS, wie z.B. Schmerzen in der Brust, können beunruhigend sein, wenn man nicht weiß womit man es zu tun hat. Zu wissen, was gerade mit dem Körper passiert und, dass dies ganz normal ist, kann dir schon helfen dich besser zu fühlen. Ein Großteil der Frauen erlebt mindestens eines der Symptome des PMS. Es ist eine gute Idee, neben deiner Periode, auch andere Symptome in deinem Zykluskalender zu notieren.
Die häufigsten, physischen und psychischen, Symptome haben wir hier zusammengefasst. Weiter unten gibt es einige Tipps, die dir helfen können, dich wohler zu fühlen und besser mit deinen Beschwerden umzugehen.
PMS Symptome
Die Symptome des PMS kommen in allen Formen und Farben. Sie können sich von Zyklus zu Zyklus verändern und auch in ihrer Stärke variieren. Die Beschwerden lassen sich in körperliche und psychische unterteilen. Vielleicht hast du einige schon erlebt, aber diese nie mit deinem Menstruationszyklus in Verbindung gebracht. Die (harmlose) Ursache einer Beschwerde zu kennen und zu wissen, dass diese bald nachlässt, kann dir schon helfen dich besser zu fühlen. Dies gilt insbesondere für einige der psychischen Symptome. Wenn man sich ohne ersichtlichen Grund traurig und niedergeschlagen fühlt kann das sehr belastend sein und in einen Teufelskreis führen, der länger anhält als bis zur Periode.
Zu den häufigsten körperlichen PMS Symptomen gehören:
- Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel bis hin zur Migräne
- Unterleibsschmerzen oder Blähbauch, sowie Durchfall oder Verstopfung
- Schmerzen in der Brust oder Überempfindlichkeit (Mastodynie)
- Wassereinlagerungen (Ödeme)
Zu den häufigsten psychischen PMS Symptomen gehören:
- Anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung oder Schlaflosigkeit
- Sich ängstlich fühlen und Sorgen machen, ohne ersichtlichen Grund
- Traurigkeit und plötzliches Weinen bis hin zu depressiver Stimmung
- Stimmungsschwankungen, Gereiztheit und Überempfindlichkeit auf Licht, Geräusche und Berührungen
- Appetitlosigkeit oder Heißhunger
PMDS – Wann ist es besser deinen Frauenarzt aufzusuchen?
Manche Frauen haben das Pech von einer besonders schweren Form des prämenstruellen Syndroms heimgesucht zu werden, der prämenstruellen dysphorischen Störung (PMDS). Im Gegensatz zum normalen PMS gilt PMDS als Erkrankung. Etwa 5% der Frauen sind betroffen. Ob du dazu gehörst merkst du daran wie sehr dich die Symptome in deinem täglichen Leben einschränken. Wenn du zum Beispiel nicht zur Schule oder Arbeit gehen kannst, sei es wegen körperlichen Schmerzen oder psychischem Unwohlsein, ist es eine gute Idee mit einem Arzt darüber zu sprechen.
Venuswoche: Wenn du dich besonders gut fühlst
Jetzt kommen die guten Nachrichten. Neben der Zeit zwischen den fruchtbaren Tagen und der Periode, gibt es auch eine Zeit in der wir uns besonders gut fühlen. Nämlich in der Woche vor dem Eisprung. Diese Woche wird manchmal auch „Venuswoche“ genannt. Das ist evolutions-biologisch schon ziemlich schlau gemacht, aber auch wenn gerade kein Nachwuchs geplant ist, kannst du diese Zeit bewusst für dich nutzen. Wichtige Termine, bei denen du selbstbewusst wirken willst, solltest du in diese Zeit legen. Deine Stimmung ist positiver, du fühlst dich leistungsfähiger und kannst dich gut konzentrieren. Das solltest du nutzen!
Männer können auch von PMS betroffen sein
Wer hätte das gedacht?! Männer bleiben zwar von der monatlichen Blutung verschont, Hormonschwankungen haben sie aber trotzdem. Und wie bei Frauen kann das auch bei Männern zu PMS-ähnlichen Symptomen führen. Betroffene sind dann gereizt, fühlen sich unwohl, haben Heißhungerattacken und können sogar Bauchkrämpfe bekommen. Gar nicht so anders wie bei uns Frauen also. Da sollte gegenseitiges Verständnis, in Zeiten wo wir vielleicht nicht unser nettestes Selbst sind, doch kein Problem sein.
Tipps bei PMS: So fühlst du dich schnell besser
Da körperliches und psychisches Wohlbefinden eng miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflusst, hier ein paar generelle Tipps. Dein Lebensstil hat einen großen Einfluss darauf, wie du dich vor und während deiner Periode fühlst. Dazu gehört genügend Schlaf, gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung.
Besonders wenn du am PMS leidest solltest du dir in dieser Zeit genügend Ruhe gönnen. Das bedeutet in erster Linie ausreichend (7-8 Stunden) und gut zu schlafen. Um die Schlafqualität zu erhöhen wird empfohlen die letzte Stunde vor dem Schlafengehen nicht mehr in Bildschirme zu starren. Also, vor dem Einschlafen lieber mal ein Buch lesen oder ein Hörbuch hören. Bezogen auf die Ernährung lautet das Motto: je gesünder desto besser. Das heißt, viel Obst und Gemüse, wenig Zucker, Alkohol und Koffein. Besonders wenn du an Kopfschmerzen leidest, ist das Trinken von ausreichend Wasser sehr wichtig. Du wirst merken, dass es dir vor und während deiner Periode deutlich besser geht, wenn du auf deinen Lebensstil achtest. Auch wenn du dich nicht unbedingt danach fühlst, Bewegung kann Wunder wirken, und sei es nur ein kleiner Spaziergang in der Mittagspause. Es gibt auch bestimmte Übungen für den Beckenboden, die dir langfristig helfen können. Die gute alte Wärmflasche sollte natürlich auch nicht außer Acht gelassen werden.
Insbesondere wenn du zu denen gehörst, die vor ihrer Periode mit schlechter Stimmung, Angst oder Traurigkeit zu kämpfen haben, ist Me-Time sehr wichtig. Du bist nicht die Einzige der es so geht! Mach dir klar, dass deine Stimmung auf deine Hormonschwankungen zurückzuführen ist und, dass es dir schon bald besser gehen wird. Wenn du schon weißt, dass du mit diesen Symptomen des PMS zu kämpfen hast, kannst du dich vielleicht vorbereiten. Deshalb mach dir unbedingt Notizen zu deinen Beschwerden. Eine gute Idee ist es, dir eine Liste mit Dingen zu schreiben, die dir guttun. Dann kannst du darauf zurückgreifen, wenn es dir schlecht geht.