Der weibliche Zyklus ist sehr komplex: Eisprung, fruchtbare und unfruchtbare Tage, Hormonschwankungen und die Periode. Spätestens bei der Familienplanung beschäftigen zukünftige Eltern sich ausführlich mit der Funktionsweise des weiblichen Zyklus und der Fruchtbarkeit. Denn häufig ist es gar nicht so leicht, schwanger zu werden: Eine Frau* hat nur wenige fruchtbare Tage im Monat.
Wie gehe ich am besten vor, wenn ich einen Kinderwunsch habe?
Wenn du gezielt schwanger werden möchtest, solltest du herausfinden, wann deine fruchtbaren Tage sind, sprich wann dein Eisprung stattfindet. Denn die weibliche Eizelle ist nur zwischen 12 und 24 Stunden befruchtungsfähig, während Spermien fünf bis sechs Tage in der Gebärmutter überleben können. Dementsprechend ist Geschlechtsverkehr unmittelbar vor und nach dem Eisprung besonders zielführend.
Für die Berechnung deines Eisprungs bietet sich z.B. Temperaturmessen an. Mittlerweile gibt es neben herkömmlichen Körper-Thermometern smarte Zyklus-Computer, die sich mit einer Handy-App koppeln lassen und deinen Zyklus genau berechnen können. Fängst du erst jetzt mit dem Beobachten deines Zyklus an, sollte dir bewusst sein, dass der Zyklus auch schwanken kann. Umso länger du ihn beobachtest und z.B. deine Temperatur misst, desto genauer können die fruchtbaren Tage auch bestimmt werden.
Hast du herausgefunden, wann deine fruchtbaren Tage rund um den Eisprung sind, sollte der Geschlechtsverkehr auch in diesem Zeitraum stattfinden. Viele Paare haben in Zeiten der Familienplanung besonders viel Sex, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Dadurch leidet jedoch häufig die Leidenschaft beim Sex und lässt ihn stattdessen zu einer routinierten Alltäglichkeit werden, die mit Stress und Frustation verbunden ist. Geplanter Sex an den fruchtbaren Tagen ist vielleicht auch nicht das Romantischste, dennoch kann die sexuelle Lust für diese Zeit aufgespart werden und zu einem rundum befriedigenden und lustvollen Erlebnis führen. Letzlicht bleibt es natürlich jedem Paar selbst überlassen, wann und wie oft es Sex hat.
Schwanger werden nach der Pille
Du hast bisher mit der Anti-Baby-Pille verhütet und möchtest sie jetzt absetzen, um schwanger zu werden? Je nachdem wie lange du die Pille eingenommen hast und wie stark sie dosiert war, kann es dauern, bis sich dein Zyklus ohne die tägliche Hormonpille normalisiert und sich deine Fruchtbarkeit wieder vollständig einpendelt. Denn die Hormone in der Pille verhindern den Eisprung und damit das Befruchten einer Eizelle in der Gebärmutter. Wird die Pille abgesetzt, ist eine Schwangerschaft prinzipiell gleich im ersten Zyklus danach möglich, es kann aber auch bis zu 12 Monate dauern. Dies ist vor allem bei Frauen* der Fall, die vor ihrem 21. Lebensjahr mit der Pilleneinnahme begonnen haben. Gib deinem Körper also die Zeit, die er braucht und sprich am besten mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt über die Angelegenheit.
Die Fruchtbarkeit unterstützen: auf Geist, Körper und die wichtigsten Nährstoffe achten
Nicht nur Frauen*, sondern auch Männer* können auf sich und ihren Körper achten, wenn es darum geht, für den Kinderwunsch so fruchtbar wie möglich zu sein. Die folgenden Punkte treffen also gleichermaßen für Frauen* und Männer* zu.
Die Fruchtbarkeit hängt stark mit dem Allgemeinzustand des Körpers zusammen, sodass es einige Faktoren gibt, die sich zugunsten der Fruchtbarkeit beeinflussen lassen. Zum Beispiel kann sich besonders hohes oder niedriges Körpergewicht negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Bei Frauen* verursacht starkes Übergewicht Zyklusschwankungen, während bei sehr untergewichtigen Frauen* der Eisprung ausbleiben kann. Vom Zigaretten rauchen und Alkoholkonsum ist selbstverständlich abzuraten - dies wirkt sich auch negativ auf die Spermienqualität aus.
Nicht nur der Körper muss gesund sein, sondern auch die psychische Gesundheit ist von Bedeutung. Stress, Ängste und Schlafmangel sind für die Fruchtbarkeit nicht förderlich, weil sie den Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen und das Stresshormon Adrenalin die Reifung der Eizellen beeinträchtigt. Während der Familienplanung sollten Paare Sex daher auch stets in einem gesunden Maß und nicht nur aus Pflichbewusstsein heraus haben. Dies führt nur zu Stress und letztendlich womöglich zu keiner Befruchtung der Eizelle.
Für körperliche und geistige Gesundheit sind eine ausgewogene und gesunde Ernährung wichtig: viel Obst und Gemüse, Fleisch und Milchprodukte in Maßen. Es gibt ein paar Nährstoffe, die die Fertilität besonders fördern:
Folsäure (Vitamin B9) ist wichtig für die Zellteilung und das Gewebewachstum und daher für Frauen*, die versuchen, schwanger zu werden, von besonderer Bedeutung. Zumal ohnehin junge Frauen* aufgrund der Menstruation von Folsäuremangel betroffen sind. In der Schwangerschaft verdoppelt sich der Folsäure-Bedarf zusätzlich und Folsäuremangel während der Schwangerschaft ist nicht zu unterschätzen. Weil sich der Folsäurespiegel im Körper nur sehr langsam hebt, sollte bereits ab dem bestehenden Kinderwunsch auf eine ausreichende Zufuhr geachtet werden. Folsäure enthaltende Lebensmittel sind z.B. Grünkohl, Spinat, Brokkoli, Erdbeeren, Kichererbsen, Sojabohnen oder Weizenkeime. Doch aufgrund des erhöhten Bedarfs sollte über eine zusätzliche Zufuhr durch Folsäure-Präparate nachgedacht werden.
Vitamin E kann den Körper bei der Einnistung der Eizelle in die Gebärmutter unterstützen. Kalzium, Vitamin B12 und B6 sind ebenfalls relevante Nährstoffe für die Fruchtbarkeit und tragen auch zur Spermienqualität bei. Auch Jod ist ein relevanter Nährstoff, wenn es um die Schwangerschaft geht. Dazu im folgenden Abschnitt mehr.
Unerfüllter Kinderwunsch: Fruchtbarkeitsstörung und Schilddrüsenfehlfunktion
Wenn es mit der Schwangerschaft nicht auf Anhieb klappt, kann das viele Gründe haben. Eine Ursache kann eine mögliche Störung der Schilddrüse sein. Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse die am Hals unterhalb des Kehlkopfes sitzt. Die Schilddrüsenhormone steuern alle wichtigen Vorgänge im Körper wie Stoffwechselprozesse, das Körper- und Organwachstum sowie die Fruchtbarkeit und Fortpflanzung. Schilddrüsen- und Sexualhormone wie das Östrogen beeinflussen sich gegenseitig. Deswegen kann ein Ungleichgewicht der Schilddrüsenhormone Auswirkungen auf die Eizellreifung und den Zyklus haben. Sowohl eine Schilddrüsenüberfunktion- als auch eine Schilddrüsenunterfunktion können sich negativ auf die Empfängnis auswirken.
Betroffene Frauen* werden seltener schwanger und kommt es trotzdem zu einer Befruchtung, ist die Wahrscheinlichkeit auf eine Fehlgeburt in den ersten Monaten relativ hoch. Circa zehn Prozent der Frauen mit unerfüllten Kinderwunsch sind von einer gestörten Schilddrüsenfunktion betroffen*. Eine Schilddrüsenuntersuchung ist zu empfehlen, wenn Schilddrüsenprobleme in der Familie bekannt sind, die Periode unregelmäßig ist oder nach 6 Monaten unverhüteten Geschlechtsverkehr noch keine Schwangerschaft eingetreten ist.
Während der Schwangerschaft entwickelt der Körper ein höheren Bedarf an Schilddrüsenhormonen und damit an Jod. Denn Jod als essentielles Spurenelement ist der Grundstoff für die Produktion von Schilddrüsenhormonen. Der menschliche Körper kann Jod nicht selbst produzieren und nur begrenzt speichern. Daher ist eine konstante Aufnahme von Jod mit der Nahrung oder durch Nahrungsergänzungsmittel wie die MYLILY Schilddrüsenkraft notwendig. Die MYLILY-Schilddrüsenkapseln enthalten außerdem pflanzliches Selen, was die Schilddrüsenfunktion ebenfalls unterstützt, und Folat, also Folsäure, dessen Bedeutung für die Schwangerschaft bereits weiter oben in diesem Beitrag erklärt wurde.
Natürlich gibt es noch zahlreiche andere Gründe, warum es mit dem Kinderwunsch nicht klappt. Nicht zuletzt sollte bei einer erfolglosen Schwangerschaft das Alter bedacht werden. Ab 30 sinkt die Fruchtbarkeit und die Chancen auf eine Schwangerschaft sinken. Doch in jedem Fall sollte eine ärztliche Meinung eingeholt werden, um eine individuelle Beratung zu erhalten.
Fazit
Hier sind noch einmal die wichtigsten Kriterien zur Fruchtbarkeitssteigerung zusammengefasst:
- gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse
- auf eine bedarfsdeckende Zufuhr von Folsäure, Jod und anderen Vitaminen achten
- Stress, Alkohol und Tabakkonsum vermeiden
- den weiblichen Zyklus genau beobachten und die fruchtbaren Tage berechnen
- lustvoller Sex um das Zeitfenster des Eisprungs
- gesundes Körpergewicht, sowie ausreichend Sport, Bewegung und Schlaf
* Quelle: Deutsches Schilddrüsenzentrum, https://www.deutsches-schilddruesenzentrum.de/wissenswertes/schilddruese-und-kinderwunsch/