Was hat die Periode mit Chancengleichheit zu tun?
Periodenarmut ist ein weltweites Problem und eine globale soziale Ungerechtigkeit, die Menschen betrifft, die keinen Zugang zu Periodenprodukten haben. Denn: Nicht alle Menstruierenden können sich hygienische Menstruationsartikel leisten. Durchschnittlich haben an einem Tag 800 Millionen Menschen weltweit ihre Periode, 500 Millionen davon jedoch keine Möglichkeit, ihre Menstruation angemessen zu handhaben.
So gibt es in einigen Ländern immer noch eine Mehrwertsteuer von bis zu 20% für Periodenprodukte, während sie in Deutschland und Österreich seit Januar 2020 immerhin auf 7% gesenkt wurde und damit Tampons, Binden und Co. nicht mehr als Luxusartikel deklariert sind. Doch für viele Menstruierende gelten Periodenprodukte dennoch weiterhin als ein Luxus - und das auch in westlichen Ländern wie Deutschland. Wenn die finanziellen Mittel für Periodenprodukte nicht ausreichen, kann die Periode im Alltag für viele Betroffene zu einer enormen Einschränkung und schlimmstenfalls zu einem Gesundheitsrisiko werden.
Wie wirkt sich Periodenarmut auf Chancengleichheit aus?
In unserem Beitrag zur Periodenarmut erklären wir genauer, was es damit auf sich hat und wer davon betroffen ist.
Die Menstruation ist ein großer Kostenfaktor, denn Studien zufolge geben Menstruierende in ihrem Leben durchschnittlich bis zu 20.000 Euro für Periodenprodukte aus. Auch in westlichen Ländern wie Deutschland betrifft die Periodenarmut insbesondere nicht erwerbstätige, wohnungslose Personen sowie Menschen, die auf Hartz-IV angewiesen sind. Eine Umfrage von Plan International UK von 2017 ergab, dass in Großbritannien sich 1 von 10 Menstruierenden zwischen 14 und 21 Jahren Periodenprodukte nicht leisten kann. 27% der britischen Menstruierenden geben an, ein Periodenprodukt schon einmal länger als vorgesehen verwendet zu haben, weil das Geld für frische Periondenprodukte nicht reicht. Und 42% der Menstruierenden in Großbritannien mussten bereits auf provisorische Menstruationsprodukte zurückgreifen, weil sie über keine ausreichenden finanziellen Mittel für hygienische Produkte verfügten.
Ein solches finanzielles Dilemma führt dazu, dass Betroffene zwischen Produkten der Grundversorgung abwägen müssen: Lebensmittel oder Tampons? Aus der Not wird dann improvisiert und anstelle von hygienischen Binden oder Tampons werden Klopapier, Zeitungspapier oder alte Stoffreste zweckentfremdet, oder Tampons viel zu lange im Körper gelassen. Hinzu kommt, dass vor allem obdachlose Menstruierende nur eingeschränkt Zugang zu sauberen, sanitären Anlagen haben, um sich z.B. gründlich die Hände waschen zu können. So wird die Periode für manche Betroffene zu einem Gesundheitsrisiko und mangelnde Hygiene sowie ungeeignete Periodenprodukte führen zu Infektionen wie z.B. dem Toxischem Schocksyndrom.
Für viele Betroffene führt die mangelnde Versorgung mit Periodenprodukten außerdem zu Einschränkungen im Alltag und ihrer persönlichen Entfaltung: Menstruierende in Afrika südlich der Sahara verpassen bis zu 20% aller Unterrichtstage in der Schule und ein Drittel aller Menstruierenden in Südasien verpasst ebenfalls monatlich Schultage aufgrund ihrer Periode. Die Vereinten Nationen geben an, dass auch 30% der afghanischen und nepalesischen Menstruierenden monatlich aufgrund ihrer Periode die Schule verpassen und 20% der Menstruierenden in Indien ihre Schullaufbahn ganz abbrechen, sobald ihre Periode erstmals eintritt.
Dies führt zu einer strukturellen Benachteiligung auf dem Bildungsweg und hindert Menstruierende daran, ihre Ziele im Leben zu erreichen. Wenn eine menstruierende Person jedes Mal die Schule verpasst, wenn sie ihre Periode hat, wirft sie das im Gegensatz zu ihren Mitstudierenden ohne Menstruation 145 Tage zurück.
Hinzu kommt, dass Frauen* aufgrund ihrer geringeren Verdienstmöglichkeiten sowie ihrer Care Arbeit einem zusätzlichen Armutsrisiko ausgesetzt. Wenn Menstruierende stetig darum kämpfen müssen, ihre Grundversorgung sicher zu stellen, sind sie nicht in der Lage, finanzielle Vermögen aufzubauen oder sich persönlich so zu entfalten, wie Menschen, die nicht von einer Benachteiligung aufgrund der Menstruation betroffen sind.
“Zugang zu Periodenprodukten sollte als Grundrecht behandelt werden, nicht wie ein Privileg.”
Die kostenlose Bereitstellung von Tampons und Binden im öffentlichen Raum ermöglicht es Betroffenen, uneingeschränkt am öffentlichen Leben teilzunehmen und beispielsweise in der Uni nicht frühzeitig nach hause gehen zu müssen, nur weil sie keine Periodenprodukte dabei haben.
Deswegen bieten wir von MYLILY Periodenprodukte für Universitäten, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in Form von Tamponspendern an, um menstruiernde Personen zu unterstützen und mit dem Tabu rund um die Periode zu brechen!
Wenn auch du mit der Bereitstellung von kostenlosen und umweltfreundlichen Periodenprodukten einen Unterschied machen und dich für die Chancengleichheit von Menstruierenden stark machen möchtest, erfahre mehr zu unserer Mission, mithilfe von Tamponspendern die Periodenarmut zu beenden!