Wer kennt ihn nicht, den Heißhunger auf Süßes kurz vor und während der Periode? Kurz bevor die Menstruation beginnt, wird man häufig von Gelüsten nach Süßigkeiten überfallen. Oft scheint die Lust auf Süßes oder Fettiges unersättlich. Doch das Verlangen nach diesen Lebensmitteln ist meist auf die Veränderung der Hormone innerhalb des Zyklus zurückzuführen. In diesem Artikel geht es darum, warum der Heißhunger während der Menstruation entsteht, wie man diesem vorbeugen kann und warum das Essen von Zucker oder fettigen Lebensmitteln nicht gegen den Heißhunger hilft
Woher kommt der Heißhunger?
Der Heißhunger ist vor allem auf den Anstieg des Hormons Progesteron zurückzuführen, der Stimmungsschwankungen fördert und das Verlangen nach süßen und kohlenhydratreichen Lebensmitteln verstärkt. Die Gelüste nach diesen Lebensmitteln können auch darauf zurückzuführen sein, dass der Körper die Stimmungsschwankungen ausgleichen möchte und daher nach Nahrung verlangt, die die Ausschüttung von Serotonin begünstigt. Dies ist bei fettigen und zuckerhaltigen Lebensmitteln jedoch nur kurzfristig der Fall. Oft tritt Heißhunger im Zusammenhang mit weiteren PMS-Symptomen, wie Kopfschmerzen oder Blähungen, kurz vor der Periode auf. Auch die niedrigere Magnesiumkonzentration im Körper während der Periode begünstigt Heißhunger. Zudem verbraucht der Körper während der Regel mehr Energie als sonst und es ist somit eine höhere Kalorienzufuhr notwendig.
Das hilft gegen den Heißhunger
- Trink genug: Wenn der Heißhunger kommt, hilft es oft ein Glas Wasser oder ungesüßten Früchte- oder Kräutertee zu trinken, denn oft verwechselt der Körper Durst mit einem Hungergefühl!
- Nüsse als gesunder Snack: Greife zu einer Handvoll Nüsse, wie Cashews oder Mandeln, die reich an Magnesium und gesunden Fetten sind, die der Körper besonders während der Menstruation braucht.
- Regelmäßig essen: Kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen hilft dabei, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten und verhindert Heißhungerattacken.
- Richte die Ernährung nach dem Zyklus aus: Die Ernährung an die jeweilige Zyklusphase anzupassen trägt dazu bei, dass der Körper immer optimal mit Nährstoffen versorgt ist und Heißhunger durch einen Mangel bestimmter Nährstoffe gar nicht erst entsteht.
Diese Ernährungstipps helfen sofort
Die folgenden Tipps können dabei helfen, die meisten Beschwerden vor und während der Menstruation nachhaltig zu lindern:
- Dem Körper sollten 60% komplexe Kohlenhydrate und nicht mehr als 20% Fette und 20% Proteine zugeführt werden.
- Frisches Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte und Kartoffeln enthalten reichlich Mineralstoffe und Vitamine. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) empfiehlt fünf Portionen, davon zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse, täglich.
- Vermeide Lightprodukte aus dem, da sie oft zusätzlichen Zucker und Zusatzstoffe enthalten, die den Heißhunger fördern.
- Vermeide hoch verarbeitete Lebensmittel, wie Wurstaufschnitt.
- Auf Salz verzichten: Einen Teil Salz durch Kräuter ersetzen. Frisch oder getrocknet geben den Gerichten genügend Würze.
- Nichts spricht gegen eine Tasse Kaffee oder Cappuccino zwischendurch. Allerdings sollte während der Menstruation – und am besten schon ein paar Tage vorher – auf zu viel Koffein sowie Alkohol verzichtet werden.
Vorsicht: Zucker kann auch Regelschmerzen verstärken!
Regelschmerzen können durch Zucker nachweislich verstärkt werden, da Zucker Entzündungen im Körper fördert und verstärkt. Das kann zu Krämpfen, Schlafstörungen und Kopfschmerzen führen. Etwa zwei Wochen vor Beginn der nächsten Menstruation ist es ratsam, hoch verarbeitete Lebensmittel möglichst zu ersetzen und den Zuckerkonsum einzuschränken. Besser eignen sich selbstgekochte Gerichte, die viele komplexe Kohlenhydraten sowie Proteine enthalten. Das hilft, den Blutzuckerspiegel konstant zu halten und somit Heißhungerattacken zu verringern.
Fazit: Ganzheitlich Handeln ist der Schlüssel
Um Heißhungerattacken vor oder während der Menstruation einzudämmen, empfiehlt es sich, den Menstruationszyklus als Ganzes zu betrachten, dem Körper in jeder Phase ausreichend Nährstoffe zuzuführen und den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Generell gilt: durch bewusste Ernährung, regelmäßige Bewegung, Entspannungstechniken und ausreichende Flüssigkeitszufuhr können Menstruierende einen positiven Einfluss auf ihre körperliche und mentale Verfassung während des Menstruationszyklus nehmen und Heißhungerattacken vermeiden.