10 Ideen für weniger Mikroplastik und mehr Nachhaltigkeit im Bad

Auf dem Weg in ein nachhaltigeres Leben mit weniger Müll ist es oft sinnvoll, erstmal in einem Bereich anzufangen wie zum Beispiel im Badezimmer. Besonders hier haben bestimmt einige eine ganze Menge an Produkten, die in Plastik verpackt sind. Doch nicht nur das - ein großer Teil der Pflegeprodukte enthalten noch dazu Mikroplastik. Um das zukünftig zu vermeiden, kommen hier 10 Tipps für mehr Nachhaltigkeit und weniger Mikroplastik in deinem Badezimmer - denn Alternativen gibt es viele.

Was bedeutet Nachhaltigkeit überhaupt?

Der Begriff Nachhaltigkeit ist in aller Munde und in den letzten Jahren zu einem richtigen Lifestyle Trend geworden. Vielleicht hast du dir ja auch schon vorgenommen nachhaltig zu Leben? Aber was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich? Im Kern geht es darum, wie wir unsere Ressourcen nutzen. Es geht darum unseren Konsum so zu gestalten, dass wir nicht mehr verbrauchen als im gleichen Zeitraum nachwachsen kann. Es geht auch darum die Umwelt nicht mit mehr Schadstoffen zu belasten (CO2-Ausstoß, Müll) als diese abbauen kann. Der wichtigste Schritt zu einem nachhaltigeren Leben ist es, sich darüber Gedanken zu machen, welche Auswirkungen unser Handeln hat, insbesondere auch im Hinblick auf zukünftige Generationen. Lasst uns doch gemeinsam im Badezimmer anfangen! Hier kommen 10 Tipps für dich.

1. Plastik sparen mit wieder verwendbaren Produkten

Im Badezimmer fällt viel Müll an - einmal abschminken und schon landen wieder zwei Wattepads oder ein Abschminktuch im Mülleimer. Auf ein Jahr hochgerechnet kommt hier eine Menge zusammen. Dabei gibt es für diese Einmalprodukte so tolle und umweltschonende Alternativen: Wiederverwendbare Wattepads kannst du entweder selbst herstellen oder fertig kaufen. Inzwischen gibt es auch gute Alternativen zu feuchten Abschminktüchern, die deine Schminke ganz ohne Chemie entfernen. Nach der Reinigung kommt dann alles zusammen mit deinen Handtüchern in die Waschmaschine und ist bereit für den nächsten Einsatz.

2. Auf Beauty-Produkte mit Mikroplastik verzichten

Auf offensichtliche Plastikprodukte und Plastikverpackungen zu verzichten, ist noch relativ einfach - diese lassen sich oft auf einen Blick erkennen. Allerdings steckt in vielen Beauty- und Pflegeprodukten sogenanntes Mikroplastik. Mikroplastik ist klein und somit nicht zu erkennen. Es handelt sich um Plastikteile, die kleiner als fünf Millimeter sind. In Peelings z.B. fungieren die Teilchen als Schleifpartikel und in Haarspülungen sind sie für das seidige Gefühl verantwortlich. Um zu erkennen, ob ein Produkt Plastik enthält, kannst du eine App wie Code Check oder Beat the Microbead benutzen.

3. Bei Verbrauchsartikeln auf nachhaltige Rohstoffe achten

Es gibt natürlich auch Produkte, die wir notgedrungen in regelmäßigen Abständen austauschen müssen, da sie nicht wiederverwendet werden können. Um hier nachhaltiger zu Leben kannst du beim Kauf auf die verwendeten Rohstoffe achten. Da Plastik nicht abgebaut werden kann, ist es ein guter Anhaltspunkt darauf zu achten, dass Verbrauchsartikel plastikfrei sind. Wattestäbchen gibt es inzwischen sogar in der Drogerie aus Bio-Baumwolle und Bambus bzw. Pappe. Statt Rasierklingen mit Plastikanteil auszutauschen ist ein Rasierhobel eine tolle Alternative, mit der du auch noch einiges an Geld sparen kannst. Der Rasierhobel selbst besteht robustem Kupfer und die Klingen sind frei von Plastik und dazu noch besonders hautschonend. Diese sind noch dazu super günstig und bleiben über Wochen scharf. Wenn du mehr über eine nachhaltige Intimrasur erfahren möchtest, findest du hier einen Artikel zu dem Thema.

4.Verpackungsmüll sparen mit fester Seife, Ölen und Co. ohne Mikroplastik

Vieles von dem was wir so im Badezimmer rumstehen haben verursachen einen enormen Berg an Plastikmüll. So zum Beispiel Duschgel, Shampoo, Bodylotion in mehrfacher Ausführung. Dazu kommen dann noch unsere ganzen Putzutensilien und Waschmittel, die auch meist in Plastik verpackt sind. Dabei gibt es tolle plastikfrei verpackte Alternativen - Duschgel und Shampoo gibt es in der festen Variante als Seife am Stück. Auch für herkömmlichen Rasierschaum aus der Aluminiumdose gibt es feste Intimpflege. Bei Pflegeprodukten wie Gesichtscreme sollte auf natürliche Inhaltsstoffe und eine nachhaltige Verpackung zum Beispiel aus recyceltem Glas geachtet werden. Abschminken kann man sich super mit dem Kokosöl, das man auch zum Kochen verwendet, oder mit einer Naturkosmetik Alternative. Damit lässt sich sogar die hartnäckigste Wimperntusche ganz einfach entfernen. Öle (z.B. Kokos, Olive, Mandel) in Bio-Qualität eignen sich auch ideal als Alternative zur Bodylotion. Statt Gesichtsmasken in kleinen Plastiktütchen zu kaufen, kannst du einfach Heilerde zum Anrühren verwenden. Auch super dafür eignet sich Kaffeesatz. Wasch- und Putzmittel kann man im Unverpacktladen ganz einfach wieder in die gleiche Verpackung nachfüllen.

5. Nachhaltige Zahnpflege: Alternative zur Plastik-Zahnbürste

Auch bei der Zahnpflege kann viel Plastik anfallen - die meisten gängigen Zahnbürsten bestehen zu 100% aus Plastik und müssen ungefähr alle drei Monate ausgetauscht werden. Eine tolle Alternative zur Zahnbürste aus Plastik bietet dir die Marke Hydrophil. Hier besteht der Griff der Zahnbürste aus Bambus und die Borsten aus pflanzlichem Nylon (gewonnen aus Rizinusöl). Bambus als Rohstoff ist ohnehin eine gute Wahl - er wächst extrem schnell nach und ist von Natur aus antibakteriell. Als Alternative zur in Plastik verpackten Zahnpasta gibt es in Unverpackt-Läden Zahnpasta-Tabletten zum selbst abfüllen. Auch zur konventionellen Zahnseide aus Nylon in Plastikverpackungen gibt es dort Alternativen - diese sind in kleine Glasröhrchen verpackt und die nachhaltige Zahnseide besteht aus Seide und Bienenwachs.

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6. Warum Mikroplastik nicht ins Wasser gelangen sollte

Mikroplastik ist nicht nur in vielen Beautyprodukten enthalten, wir setzen Mikroplastik auch durch die Benutzung von Lappen und Schwämmen aus Microfaser frei. Und das jedes Mal, wenn wir diese ausspülen oder waschen. Lappen gibt es jeodch auch aus Baumwolle. Diese lassen sich immer wieder waschen und sehen meist sogar optisch schöner in deiner Küche aus. Auch beim waschen deiner Wäsche löst sich Mikroplastik von den Klamotten, wenn diese einen Polyester- oder Acryl-Anteil haben. Um das zu verhindern gibt es jetzt spezielle Wäschebeutel die verhindern, dass das Mikroplastik in den Wasserkreislauf gelangt und so auf Dauer in unserem Trinkwasser landet. Den Beutel leerst du dann einfach alle paar Waschgänge in den Mülleimer aus.

7. Bei Tampons und Co. auf Bio-Qualität achten oder Zero Waste Produkte nutzen

Mit der Periode produzieren wir eine ganze Menge Müll und belasten dadurch die Umwelt. Um auch während deiner Periode nachhaltig zu Leben kannst du bei Tampons, Binden und Slipeinlagen auf Bio-Qualität achten. Bio-Tampons sind frei von Schadstoffen und Plastik und daher nicht schädlich für dich und die Umwelt und beim Entsorgen kannst du auch noch Müll einsparen. Eine weitere super nachhaltige Alternative sind Periodenslips oder eine Menstruationstasse. Diese Produkte können jahrelang getragen werden und sind deswegen besonders müllvermeidend. Hier kannst du dir erklären lassen, wie die Periodenunterwäsche funktioniert und wie du eine Menstruationstasse in der richtigen Größe findest..

8. Ökologisch Putzen und Wäschewaschen ohne Mikroplastik

Zum Putzen nimmst du am besten einen Lappen aus Baumwolle, damit kein Mikroplastik in den Wasserkreislauf gelangt. Putzutensilienen und Waschmittel gibt es auch in Bio-Qualität. Das ist wichtig, denn allein durch diese Produkte gelangen tonnenweise schädliche Chemikalien (z.B. Tenside, Phosphate) in unseren Wasserkreislauf. Um Verpackungsmüll zu sparen kannst du Konzentrat kaufen. Eine Packung reicht länger, da diese Produkte noch mit Wasser verdünnt werden. Generell neigen wir auch häufig dazu, viel mehr Putzmittel zu benutzen als nötig wäre. Mechanische Hilfsmittel wie Bürsten, Abzieher und Pümpel beim Putzen können dir einiges an Chemikalien einsparen.

9. Warmes Wasser sparen gehört zu einem nachhaltigen Lebensstil

Warum sollte man bei Wasser sparen, haben wir in Deutschland nicht genug davon? Jein! Im Prinzip herrscht bei uns kein Wassermangel, denn in den meisten unserer heimischen Grundwasserspeicher wird mehr Wasser gebildet als wir verbrauchen. Eine andere Sache ist allerdings Warmwasser, denn bei der Erhitzung wird jede Menge Energie benötigt und das wiederum belastet die Umwelt, denn oft kommt unser Strom aus Atomkraftanlagen oder Braunkohlewerken. Hier lohnt es sich also auch über einen Wechsel nachzudenken, falls du nicht schon Öko-Strom beziehst.

10. DIY Ideen für mehr Nachhaltigkeit im Badezimmer

Wir finden, dass sich Gewohnheiten am besten ändern lassen, wenn man Spaß bei der Sache hat. Was motiviert uns mehr als nachhaltigere Produkte zu verwenden, die wir selbst hergestellt haben? Deshalb haben wir hier für dich zum Abschluss 5 DIY Ideen für nachhaltige Produkte:

  • Haarewaschen mit Roggenmehl: Dafür einfach 4 EL Roggenmehl mit 250 ml lauwarmem Wasser mischen und 10 Minuten stehen lassen. Einmassieren, 5 Minuten einwirken lassen und ausspülen. Fertig!
  • Wäschewaschen mit Kastanien: Kastanien enthalten Saponine und eignen sich daher zum Wäschewaschen. Dafür einfach Kastanien im Mixer zerkleinern und mit heißem Wasser aufgießen. Die Sud am nächsten Tag filtern und wie Waschmittel verwenden. 4-5 Kastanien und 200ml Wasser reichen für einen Waschgang.
  • Lappen aus Baumwolle selbst häkeln/stricken: Die entstehenden Muster sind super zum wischen, da der Schmutz an der groben Oberfläche hängen bleibt.
  • Wiederverwendbare Wattepads nähen: Aus aussortierten Handtüchern und Stoffresten Kreise ausschneiden und diese beiden Teile zusammennähen.
  • Gesichtsmasken selbermachen: z.B. aus Quark, Heilerde oder Kaffeesatz.