Eine von zehn Frauen* hat in ihrem Leben mit dem polyzystischen Ovarialsyndrom, kurz PCOS, zu tun. Trotzdem wissen noch immer viele nicht über die Krankheit mit ihren Ursachen, Symptomen und möglichen Folgen Bescheid. Für die Betroffenen ist die Erkrankung, die vor allem mit der Produktion von Hormonen zusammenhängt, eine große Belastung. Die gute Nachricht: Obwohl die Krankheit ärztlich behandelt werden sollte, gibt es auch so einiges, was man selbst tun kann, um PCOS in den Griff zu bekommen. In diesem Beitrag haben wir alles rund um die Symptome und was Frauen* mit PCO-Syndrom nach der Diagnose tun können, zusammengetragen!
Ursachen des Polyzystischen Ovarialsyndroms: Was ist PCOS und wie entsteht es?
Das Polyzystische Ovarialsyndrom ist eine hormonelle Störung des weiblichen* Körpers, welche zu unregelmäßigen Menstruationszyklen, Schwierigkeiten mit der Empfängnis und weiteren körperlichen Symptomen führen kann. Ursache der Symptome ist die vermehrte Produktion von männlichen Geschlechtshormonen und der damit entstehende Überschuss dieser Hormone. Im Körper von betroffenen Frauen* liegt infolgedessen ein gestörtes Gleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Hormonen vor.
Meist geht die Hormonstörung mit einer verringerten Empfindlichkeit gegenüber dem Hormon Insulin einher, welches im Körper für die Blutzuckerregulierung verantwortlich ist. Dabei entsteht eine Art Teufelskreis: Der erhöhte Insulinspiegel im Blut regt wiederum die Produktion männlicher Hormone an, also genau die Art von Hormonen, welche die Symptome von PCOS hervorrufen. Gleichzeitig führt die entstehende Insulinresistenz zu verstärktem Appetit und damit zu einer Verschlimmerung des Syndroms, da durch den entstehenden Hunger meist eine Gewichtszunahme einhergeht und die Insulinresistenz dadurch verstärkt wird. Weitere Krankheiten wie Typ-2-Diabetes sind deshalb oftmals die Folge von PCOS.
Doch welche Ursachen stecken eigentlich hinter dem PCO-Syndrom und wodurch wird es ausgelöst? Bis heute ist nicht gänzlich geklärt, welche Ursachen hinter der Erkrankung stecken - man vermutet eine Kombination aus erblicher Veranlagung und belastenden Umwelteinflüssen wie beispielsweise Bewegungsmangel und Übergewicht.
Risikofaktoren können sein:
- genetische Veranlagung
- Übergewicht
- Bewegungsmangel und ungesunder Lebensstil
Das Syndrom ist vor allem bei Frauen* im gebärfähigen Alter relevant, da es mit Beginn der Wechseljahre aufgrund von Hormonumstellungen von alleine nachlässt. Doch ansonsten gilt: Das PCO-Syndrom ist an sich nicht heilbar. Symptome und Beschwerden können jedoch durch die richtige medikamentöse Therapie gut in den Griff bekommen werden. Mittlerweile gibt es dafür gute Behandlungen.
Wichtig: Das PCO-Syndrom als Krankheit ist zwar nicht heilbar, jedoch gibt es eine Ausnahme. Beim Absetzen der Pille können oft monatelang ähnliche Symptome wie beim PCO-Syndroms auftreten. Oft wird hier die falsche Diagnose PCOS gestellt. Im Gegensatz zu dem nicht heilbaren Syndrom verschwinden die Symptome in diesem Fall jedoch nach einiger Zeit wieder, da der Körper es alleine schafft, den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen. Es gilt in diesem Fall: Abwarten, Tee trinken und den Körper trotzdem so gut es geht mit Hausmitteln zu unterstützen!
Symptome und Diagnose von PCOS
Der Überschuss an männlichen* Geschlechtshormonen, vor allem des Hormons Testosteron, führt bei betroffenen Frauen* zu Beschwerden wie Akne und Haarausfall. Als Hauptsymptome von PCOS gelten aber vor allem auch unregelmäßige Menstruationszyklen und ausbleibende Monatsblutungen. Im Folgenden werden die typischen Symptome des PCO-Syndroms aufgeführt:
- Körperbehaarung an Stellen wie Brust, Bauch, Rücken, Kinn und Oberlippe
- Hautprobleme wie Akne
- Haarausfall
- Unregelmäßiger Menstruationszyklus und verspätete oder ausbleibende Menstruationsblutungen
- Polyzystische Eierstöcke: vergrößerte Eierstöcke mit mehreren kleinen Eibläschen (Polyzystische Ovarien)
- Verstärkter Appetit aufgrund der Insulinresistenz
- unerfüllter Kinderwunsch
Die Symptome stellen Hinweise auf PCOS dar, eine eindeutige Diagnose kann jedoch nur ein Arzt oder eine Ärztin mithilfe von Bluttests und einem Ultraschall stellen. Typisch für das Polyzystische Ovarialsyndrom sind die beim Ultraschall der Gebärmutter sichtbaren polyzystischen Ovarien. Diese sind als kleine Zysten an den Eierstöcken zu erkennen und werden auch als Eibläschen bezeichnet. Mithilfe von Ultraschall und Bluttests für Glukose- und Cholesterinwerte sowie Hormontests, um die Werte von Testosteron und anderen Hormonen zu checken, stellt der Arzt oder die Ärztin dann die eindeutige Diagnose der Erkrankung und kann dich über eine geeignete Behandlung aufklären.
Behandlung des PCO-Syndroms: nicht nur die Anti-Baby-Pille hilft
Die Therapie des Syndroms erfolgt meist über die Einnahme von Hormonen und eine Anpassung des Lebensstils. Denn durch einen gesunden, achtsamen Lebensstil kann man schon eine Menge gegen das PCO-Syndrom tun. Haupttherapie ist jedoch meist die Hormontherapie mit der Anti-Baby-Pille, denn diese sorgt für eine Zurückdrängung der männlichen Geschlechtshormone im Körper und bekämpft die Symptome damit erfolgreich.
Wichtig: Wenn man die Pille absetzen möchte, der Arzt oder die Ärztin einem aber keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten aufzeigt, dann sollte man sich eine Zweitmeinung einholen. Denn mit der Einnahme von Hormonen "verschiebt" man das Problem im Prinzip nur und tut dem Körper auf Dauer nichts Gutes.
Wenn man schwanger werden möchte, gibt es eine extra ausgelegte Therapiemöglichkeit. Diese beinhalten meist die Einnahme von Medikamenten, welche hormonstimulierend wirken und so einen Eisprung auslösen. PCOS-Patientinnen* sollten bei Kinderwunsch auch die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung bzw. In-Vitro-Fertilisation in Betracht ziehen. Mittlerweile gibt es auch eine chirurgische Behandlung des Syndroms im Falle von unerfülltem Kinderwunsch - ein Arzt oder eine Ärztin können einen hierzu am besten beraten.
Die Diagnose Polyzystisches Ovar-Syndrom muss allerdings nicht gleich Unfruchtbarkeit bedeuten. Mithilfe verschiedener Methoden und guter Beratung ist heutzutage glücklicherweise vieles möglich.
PCO-Syndrom-Patient*innen sollten ebenfalls die meist entstehende Insulinresistenz bekämpfen. Dies ist wichtig bei der PCOS-Behandlung, da sonst der oben beschriebene Teufelskreis immer wieder von vorne beginnt. Dazu ist ein ausgewogener Lebensstil mit einer gesunden, gewichtsstabilisierenden Ernährung sehr wichtig.
So unterstützt du deinen Körper im Kampf gegen PCOS
1. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung
Bei der Behandlung des PCO-Syndroms ist es extrem wichtig, ein gesundes Gewicht zu halten und den Körper damit bei der Insulinempfindlichkeit zu unterstützen. Zusätzlich zur Therapie sollte man dem Körper also eine gesunde, ausgewogene Ernährung gönnen und somit helfen, den Hormonspiegel wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Versuche deswegen, zuckerhaltige Lebensmittel zu vermeiden, da dadurch die Insulinproduktion zusätzlich angeregt wird.
Besser für den Körper ist es, kleinere Mahlzeiten über den Tag hinweg zu sich zu nehmen, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. Die Mahlzeiten sollten am besten ballaststoffreich, proteinreich sowie cholesterinarm sein. Achte jedoch trotz allem darauf, was der Körper und vor allem auch die Seele brauchen - denn man soll auf keinen Fall an Hunger leiden müssen! Tausche einfach Süßigkeiten & Co. gegen gesunde Snacks wie Obst und Nüsse ein. Auch Workshops, die sich mit dem Thema zyklische Ernährung auseinandersetzen, können eine gute Möglichkeit sein, sich weiter zur richtigen Ernährung zu informieren und die eigenen Hormone wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
2. Nahrungsergänzung - Das braucht dein Körper jetzt
Nahrungsergänzungsmittel behandeln das PCO-Syndrom zwar nicht, sie können jedoch helfen, die Symptome zu lindern und die Therapie zu unterstützen. Denn wenn dein Körper nicht ausreichend mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt ist, wird es schwierig, Haarverlust und Hautprobleme wie Akne zu bekämpfen und den Hormonspiegel wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
- Vitamin D verbessert die Insulinempfindlichkeit des Körpers
- Omega-3-Fettsäuren senken den Testosteronspiegel und wirken hormonbalancierend
- Zink kann Symptomen wie Haarverlust und Hautproblemen entgegenwirken
- Folsäure kann die Fruchtbarkeit unterstützen
3. Sport gegen das Polyzystische Ovarialsyndrom
Ein gesundes Körpergewicht kann nicht nur durch eine ausgewogene Ernährung unterstützt werden, sondern auch Sport spielt eine wichtige Rolle. Empfohlen wird, jeden zweiten Tag mindestens eine halbe Stunde Sport zu machen, um deinen Stoffwechsel in Schwung zu bringen und die Insulinempfindlichkeit zu erhöhen. Dadurch wird die Produktion von männlichen Hormonen verringert, der Blutzuckerspiegel sinkt und der Appetit normalisiert sich.
Tipp: Yoga kann dabei helfen, gesunde Bewegung in den Alltag zu integrieren. Es senkt den Cortisolspiegel und sorgt damit ebenfalls für eine Hemmung der Insulinproduktion. Zusätzlich hilft es, ein gesundes Körpergewicht zu halten, den Stoffwechsel anzuregen und den Hormonspiegel auszubalancieren.
4. Symptome wie Haarausfall bekämpfen
Die eigentliche Ursache der Symptome wie Haarverlust, Hautprobleme und Körperbehaarung an unliebsamen Stellen liegt innerhalb des Körpers und muss auch dort behandelt werden. Dennoch kann man aktiv mithelfen, die Symptome zu lindern, um sich wieder im eigenen Körper wohlzufühlen.
- Eine ausgewogene Ernährung mit den richtigen Vitaminen unterstützt die Gesundheit der Haut und Haare.
- Die richtige Pflege und die Verwendung von natürlichen, unschädlichen Produkten sind für die Haut- und Haargesundheit essentiell. Achte auf Produkte ohne Mineralöle, Parabene und andere schädliche Chemie. Verzichte zusätzlich so gut es geht auf die Verwendung von Hitze - statt dem Föhnen also einfach mal Lufttrocknen und auf das Glätteisen verzichten!