Milchüberschuss oder auch Hyperlaktation genannt, ist ein häufiges Problem, das viele Mütter während der Stillzeit erfahren. Es tritt auf, wenn die Mutter mehr Milch produziert, als das Baby benötigt. Milchüberschuss kann unangenehm und schmerzhaft sein und zu verschiedene Auswirkungen haben. In diesem Artikel werden wir die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Milchüberschuss einmal näher betrachten.
Ursachen von Milchüberschuss
Milchüberschuss tritt auf, wenn die Milchproduktion der Mutter höher ist als die Nachfrage des Babys. Es gibt mehrere Ursachen für einen Milchüberschuss. Eine häufige Ursache ist ein Ungleichgewicht zwischen der Milchproduktion und dem Milchbedarf des Babys. Wenn das Baby nicht genug trinkt oder die Milchproduktion der Mutter sehr hoch ist, kann es zu einem Milchüberschuss kommen. Ein weiterer Faktor kann ein hormonelles Ungleichgewicht sein. Wenn dein Körper eine ungewöhnliche Menge an Oxytocin und Prolaktin produziert, kann dies zu einem erhöhten Milchangebot führen. Eine weitere Möglichkeit kann das Überstimulieren der Brüste sein. Wenn eine Mutter häufig und intensiv abpumpen oder stillen muss, um die Milchproduktion zu steigern oder aufrechtzuerhalten, kann dies dazu führen, dass der Körper anfängt zu viel Milch zu produzieren.
Häufige Symptome einer Hyperlaktation
Die Symptome von Milchüberschuss können von Frau zu Frau unterschiedlich sein. Ein Milchüberschuss kann unangenehm sein und zu Schmerzen und Spannungsgefühlen in den Brüsten führen. Weitere häufige Symptome sind:
- Das Baby hat Schwierigkeiten, die Brust zu greifen oder die Milch zu trinken
- Ungewöhnlich volle Brüste: Wenn die Brüste voller und schwerer sind als gewöhnlich und sich sehr gespannt anfühlen, kann dies ein Zeichen für einen Milchüberschuss sein.
- Auslaufen der Milch: Wenn ungewöhnlich viel Milch aus den Brüsten austritt, ohne dann das Baby trinkt oder gepumpt wird, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass der Körper zu viel Milch produziert.
- Unangenehme Schmerzen: Ein Milchüberschuss kann dazu führen, dass die Brüste empfindlicher sind und du mehr Schmerzen verspürst.
- Verstopfte Milchgänge: Ein Milchüberschuss kann dazu führen, dass Milchgänge verstopfen, was zu einem schmerzhaften Knoten in der Brust führen kann
- Brustentzündung: Wenn der Milchüberschuss nicht behandelt wird, kann dies zu einer Brustentzündung führen, die mit Fieber, Schüttelfrost und einem geschwollenen, schmerzhaften Bereich in der Brust einhergeht.
Empfehlenswerte Behandlungsmethoden
In den meisten Fällen gibt es keinen Grund zur Sorge bei einer Hyperlaktation, da sich die Milchproduktion des Körpers mit der Zeit häufig von selber wieder einpendelt. Es gibt dennoch verschiedene Möglichkeiten, Milchüberschuss aktiv zu mindern. Hier sind einige Tipps, die dir dabei helfen können, die Milchproduktion zu reduzieren, sodass keine überschüssige Milch entsteht.
Eine Möglichkeit ist zu häufiges Abpumpen oder Stillen zu vermeiden. Zu häufiges Leeren der Brüste signalisiert dem Körper, dass mehr Milch benötigt wird, sodass die Milchproduktion sich erhöht. Eine weitere Option ist ein Kompressions-BH. Dieser kann dir durch einen ausgeglichenen Druck dabei helfen, die Milchproduktion zu reduzieren.
Darüber hinaus kannst du das Blockstillen ausprobieren. Beim Blockstillen wird bei jeder Mahlzeit dem Baby nur eine Brust angeboten, anstatt beide Brüste zu stillen. Dies wirkt einer Überstimulierung der einzelnen Brüste entgegen. Ein weiterer Trick kann ebenfalls das behutsame Ausdrücken der Brüste sein. Wenn die Brüste sich sehr voll anfühlen, kannst du eine kleine Menge Milch herausdrücken, um unangenehmen Druck zu lindern. Gegen Schmerzen kannst du ebenfalls kalte Kompressen auf deine Brüste legen, um sie zu kühlen. In manchen Fällen sind jedoch Wärmekompressen die effektivere Hilfe, da diese dabei helfen können, einen Milchstau und Verstopfungen zu lösen.
Eine Erste Hilfe bietet dir während der Stillzeit in jedem Fall ein Still-BH, der deine Brüste unterstützt und überschüssige Milch aufsaugt, sodass deine Brustwarzen trocken und hygienisch bleiben.
Wenn du trotz der eben genannten Maßnahmen keine Besserung vernimmst oder du unter starken Schmerzen leidest, solltest du jedoch am besten eine/n Arzt/Ärztin aufsuchen und dich professionell beraten lassen, wie man vorgehen sollte.
Fazit
Milchüberschuss ist ein häufiges Problem, das viele Mütter während der Stillzeit erleben. Es kann unangenehm und schmerzhaft sein, aber es gibt viele Möglichkeiten, es zu behandeln und zu mindern. In den meisten Fällen gibt es somit kein Grund zur Sorge, da sich die Milchproduktion deines Körpers häufig von selbst wieder einpendelt. Es ist dennoch wichtig, dass du aufmerksam bleibst und bei anhaltenden Schmerzen am besten eine/n Arzt/Ärztin zurate ziehst.