SEPTEMBER 20, 2023

Ashwagandha - die Königin des Ayurveda

by Paula Gottschalk

Inhaltsverzeichnis

    Die Gesundheit von Frauen* ist ein komplexes Thema, das verschiedene Aspekte des körperlichen und emotionalen Wohlbefindens umfasst. In den letzten Jahren hat die Suche nach natürlichen Lösungen für frauen*spezifische Gesundheitsprobleme stark zugenommen, wobei Ashwagandha, eine vielseitige Heilpflanze aus der traditionellen indischen Medizin, zunehmend Aufmerksamkeit erregt hat. Ashwagandha wird oft als Adaptogen bezeichnet, da es dazu beitragen kann, den Körper in stressigen Zeiten auszugleichen und zu unterstützen. In diesem Artikel geht es um die potenziellen Vorteilen von Ashwagandha für die Frauen*gesundheit und wie die Pflanze zur Bewältigung einer Vielzahl von gesundheitlichen Herausforderungen, denen Frauen* in verschiedenen Lebensphasen gegenüberstehen, beitragen kann.

    Ashwagandha - was ist das überhaupt?

    Ashwagandha ist eine Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse und wird im Deutschen auch Schlafbeere oder Winterkische genannt. Als Heilpflanze des Ayurveda stammt sie aus Asien, ist aber heute auch im Süden Europas und Afrika zu finden. Die deutsche Benennung Schlafbeere ist etwas irreführend, da gar nicht die Früchte der Pflanze, sondern die Wurzeln und Blätter der Ashwagandha verwendet werden.

    Ashwagandha: Was bewirkt die Schlafbeere?

    In der ayurvedischen Medizin ist Ashwagandha, gehörend zu den Heilpflanzen, ein wahres Wundermittel der Natur, das vielfältig eingesetzt werden kann:


    1. Bei Stress & Schlafstörungen (Insomnia)

    Ashwagandha verdankt ihren deutschen Titel ihrer schlaffördernden Wirkung. Dieses Heilkraut beeinflusst das Nervensystem positiv und kann dazu beitragen, den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus des Körpers wieder in Balance zu bringen. In der Wurzel der Ashwagandha-Pflanze finden sich zahlreiche Withanolide, die beruhigende, stressmindernde und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.

    Die Einnahme von Ashwagandha über einen längeren Zeitraum kann dazu beitragen, den Cortisolspiegel im Körper zu senken. Cortisol ist ein Hormon, das bei Stress vermehrt ausgeschüttet wird und unter anderem den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflusst. Durch die Senkung des Cortisolspiegels kann Ashwagandha dazu beitragen, Schlafstörungen zu lindern und die Schlafqualität zu verbessern.

    Darüber hinaus kann Ashwagandha auch dabei helfen, Angstzustände zu mildern, da es sowohl beruhigend als auch stressmindernd wirkt. Indem es das Stresshormon Cortisol beeinflusst, kann es dazu beitragen, den Körper in einen entspannten Zustand zu versetzen und die Symptome von Angst und Unruhe zu reduzieren.

    Achtung: In größeren Mengen kann Ashwagandha jedoch auch energetisierend wirken, sodass es beim Einsatz gegen Schlafstörungen richtig dosiert werden muss.


    2. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion

    Ashwagandha wird häufig zur Behandlung von einer Schilddrüsenunterfunktion empfohlen.

    Oftmals kann eine solche Störung der Schilddrüse das Resultat einer stressbedingten Überbelastung sein, sodass Ashwagandha mit seiner Stress lindernden Wirkung einen Versuch wert sein kann. Sie kann außerdem die Bildung der Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) fördern, die bei einer Schilddrüsenunterfunktion wichtig sind. Da Menschen mit einer Schilddrüsenunterfunktion unter Erschöpftheit und Müdigkeit leiden, mag die schlaffördernde Wirkung der Schlafbeere zunächst irritierend sein. Tatsächlich beschränkt sich die Wirkung aber auf einen gesunden Schlaf und hat keine Auswirkungen auf die Tagesmüdigkeit, die mit einer Schilddrüsenunterfunktion einhergeht.

    Allerdings sollte dies mit einer Ärztin / einem Arzt besprochen werden, da es bei gesunden Menschen auch einen gegenteiligen Effekt, nämlich zu hohe Werte, erzeugen kann. Daher sollte das Heilkraut auch bei einer Schilddrüsenüberfunktion gemieden werden.


    3. Für die Fruchtbarkeit & den Hormonhaushalt

    Ashwagandha entfaltet nicht nur eine positive Wirkung auf den Hormonhaushalt, sondern kann auch die Fruchtbarkeit beeinflussen. Insbesondere bei Männern* kann die regelmäßige Einnahme dieses Heilkrauts die Produktion des männlichen Sexualhormons Testosteron steigern, was wiederum die Fruchtbarkeit erhöhen kann. Eine gesteigerte Testosteronproduktion kann dazu beitragen, die Spermienqualität zu verbessern und die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Empfängnis erhöhen.

    Aber auch bei Frauen* kann Ashwagandha positive Effekte auf die Fruchtbarkeit haben. Es wirkt sich auf die Balance der Sexualhormone FSH (Follikel-stimulierendes Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) aus, was sich wiederum günstig auf die Fruchtbarkeit auswirken kann. Ein ausgeglichener Hormonhaushalt ist für einen regelmäßigen Menstruationszyklus und eine gesunde Ovulation wichtig.


    4. Reduktion von Stimmungsschwankungen

    Zusätzlich zu den Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit kann Ashwagandha auch dazu beitragen, Stimmungsschwankungen zu reduzieren und das emotionale Wohlbefinden zu verbessern. Durch seine adaptogenen Eigenschaften hilft es dem Körper, mit Stress besser umzugehen und fördert eine innere Ausgeglichenheit. Dies kann insgesamt auch dazu beitragen, den Körper auf die Herausforderungen einer Schwangerschaft vorzubereiten und die Chancen auf eine erfolgreiche Empfängnis zu erhöhen.


    5. Für das Herz-Kreislauf-System

    Für das Herz-Kreislauf-System bietet Ashwagandha ebenfalls vielversprechende Vorteile. Eine regelmäßige Einnahme dieses adaptogenen Krauts kann dazu beitragen, den Wert des ungesunden LDL-Cholesterins im Blut zu senken. Durch die Reduzierung dieses schädlichen Cholesterins kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, Schlaganfälle und Herzinfarkte verringert werden.

    Ein weiterer positiver Effekt von Ashwagandha auf das Herz-Kreislauf-System ist seine Fähigkeit, den Blutdruck zu regulieren. Dies ist besonders wichtig, da hoher Blutdruck ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist.

    Darüber hinaus wirkt sich die stressmindernde Wirkung von Ashwagandha positiv auf das Herz aus. Stress kann den Cholesterinspiegel erhöhen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Indem Ashwagandha den Stress reduziert, kann es dazu beitragen, das Herz gesund zu halten.

    Nicht zuletzt kann Ashwagandha auch den Blutzuckerspiegel senken und stabil halten, was für die Vorbeugung von Diabetes und die allgemeine Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems wichtig ist. Durch diese vielfältigen positiven Effekte kann Ashwagandha eine wertvolle Ergänzung für die Unterstützung der Herz-Kreislauf-Gesundheit sein.


    6. Für Haut und Haare

    Ashwagandha ist außerdem bekannt für ihre antioxidativen Eigenschaften, die sich positiv auf die Gesundheit von Haut und Haaren auswirken können. Antioxidantien helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren, die Zellschäden verursachen und zur vorzeitigen Alterung der Haut beitragen können. Durch die regelmäßige Einnahme von Ashwagandha können diese antioxidativen Vorteile genutzt werden, um die Haut vor Umweltschäden zu schützen und das Auftreten von Falten, feinen Linien und Pigmentflecken zu reduzieren.

    Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass Ashwagandha auch bei Haarproblemen von Vorteil sein kann. Haarausfall kann verschiedene Ursachen haben, einschließlich Stress und hormonelle Ungleichgewichte. Ashwagandha wird traditionell verwendet, um den Körper bei der Bewältigung von Stress zu unterstützen und das hormonelle Gleichgewicht zu fördern. Durch diese Wirkungen kann Ashwagandha dazu beitragen, das Haarwachstum zu fördern und den Haarausfall zu reduzieren, was zu gesunden und kräftigen Haaren führen kann.

    Ashwaganda hilft gegen Magen- Darm Problemen.

    Welche Nebenwirkungen hat Ashwagandha?

    Ashwagandha gilt im Allgemeinen als sicher, jedoch sind einige mögliche Nebenwirkungen bekannt. Dazu gehören vor allem Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Durchfall. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Nebenwirkungen bei manchen Personen auftreten können, insbesondere wenn Ashwagandha in höheren Dosen eingenommen wird.

    Für schwangere Frauen* wird von der Einnahme von Ashwagandha abgeraten, da es möglicherweise Auswirkungen auf die Schwangerschaft haben könnte. Es gibt begrenzte Studien zu den Auswirkungen von Ashwagandha auf Schwangere, daher ist es am besten, auf Nummer sicher zu gehen und während der Schwangerschaft auf die Einnahme zu verzichten.

    Einnahme von Ashwagandha und Tipps zum Kauf?

    Für die meisten Menschen ist Ashwagandha gut verträglich und die Einnahme ist in erster Linie unbedenklich. Dennoch sollte auf eine passende Dosierung geachtet werden und diese ggf. mit einem Arzt / einer Ärztin besprochen werden. So kann eine zu hohe Einnahme des Heilkrauts eher anregend als beruhigend wirken und seine schlaffördernde Wirkung verfehlen. Eine tägliche Einnahme von 2 - 4g sollte nicht überschritten werden. Häufig entfaltet sich die Wirkung von Ashwagandha erst nach einigen Wochen der Einnahme, sodass man sich zunächst etwas in Geduld üben und konsistent bleiben muss.

    Als Nahrungsergänzungsmittel ist Ashwagandha als Pulver oder Kapseln in Super- oder Drogeriemärkten sowie im Online-Handel erhältlich. Beim Kauf von Ashwagandha-Pulver oder Ashwagandha-Kapseln sollte auf gute Qualität geachtet werden, um ein hochwertiges Produkt ohne Pestizidbelastung zu erhalten. Das Ashwagandha-Pulver lässt sich ideal als Tee oder sogar als Latte-Getränk in Kombination mit anderen Gewürzen wie Zimt und Kardamom zubereiten.

    Fazit 

    Ashwagandha, auch bekannt als Winterkirsche oder Schlafbeere, hat in der traditionellen indischen Medizin, Ayurveda, eine lange Geschichte als adaptogenes Kraut mit vielfältigen gesundheitlichen Vorteilen. Insbesondere für die Frauen*gesundheit bietet Ashwagandha eine Fülle von potenziellen Vorteilen.

    Die Auswirkungen von Ashwagandha auf den Hormonhaushalt können dazu beitragen, die Symptome der Menopause wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen zu lindern. Darüber hinaus kann es helfen, den Stresspegel zu senken und die mentale Gesundheit zu verbessern, was für Frauen* in allen Lebensphasen von Vorteil ist.

    In Bezug auf die reproduktive Gesundheit wird Ashwagandha oft zur Unterstützung der Fruchtbarkeit eingesetzt und kann auch dabei helfen, den Menstruationszyklus zu regulieren. Es kann auch dazu beitragen, die Symptome des prämenstruellen Syndroms (PMS) zu lindern, wie etwa Stimmungsschwankungen, Schmerzen und Müdigkeit.

    Neben den hormonellen Vorteilen kann Ashwagandha auch die Haut- und Haargesundheit unterstützen, indem es vor freien Radikalen schützt und das Haarwachstum fördert.

    Es ist wichtig zu beachten, dass Ashwagandha, wie jedes Nahrungsergänzungsmittel, nicht für jede* geeignet ist und dass Personen, die regelmäßig Medikamente einnehmen oder schwanger sind, vor der Einnahme ihren Arzt oder Ärztin konsultieren sollten. Dennoch bietet Ashwagandha eine vielversprechende Option für Frauen*, die ihre Gesundheit auf ganzheitliche Weise unterstützen möchten.