Schwangerschaftsakne: Was ist das und was kann man dagegen tun?

Während viele werdende Mamas* volleres Haar und rosige Haut in der Schwangerschaft bekommen, bleibt bei anderen dieser “Baby-Glow” aus. Sie haben mit Pickeln und unreiner Haut in der Schwangerschaft zu kämpfen. Woran das liegt und was man gegen Schwangerschaftsakne tun kann, liest du hier!

Ursachen: Warum entstehen in der Schwangerschaft Hautprobleme?

Vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel können Unreinheiten und Pickel auftreten. Über 10-40% aller schwangeren Frauen* leiden an Hautproblemen in der Schwangerschaft. Schwangerschaftsakne ist also keine Seltenheit. Häufig entsteht Schwangerschaftsakne bei Frauen*, die auch während der Pubertät schon mit Hautproblemen zu kämpfen hatten. Daher ähneln die Symptome von Schwangerschaftsakne auch denen, die vielleicht schon aus Teenagerjahren bekannt sind: Fettige Haut, Mitesser und Pickel haben sowohl in der Schwangerschaft als auch in der Pubertät hormonelle Ursachen.

Denn der Hormonhaushalt verändert sich genau wie in der Pubertät, während des Menstruationszyklus oder nach dem Absetzen der Pille auch in den Monaten der Schwangerschaft. Die vermehrte Produktion von männlichen Sexualhomronen (Androgenen) während der Schwangerschaft führt zu einer Überproduktion von Talg. Dadurch verstopfen die Poren und Schweiß und andere Abfallprodukte können kaum noch nach außen abgegeben werden. Es kommt zu kleinen Entzündungen der Poren, die sich in Form von Pickeln und anderen Unreinheiten äußern.

Weil im Gesicht besonders viele Talgdrüsen sitzen, entstehen die meisten Unreinheiten in der T-Zone im Gesicht (Stirn, Nase, Kinn). Aber auch Rücken, Schultern und Dekoltée können betroffen sein.

Was hilft gegen Pickel in der Schwangerschaft?

Auf die hormonelle Umstellung kann man zwar keinen Einfluss nehmen, trotzdem kann mit einer geeigneten Gesichtspflege in der Schwangerschaft die unreine Haut gut behandelt werden.

Gesichtspflege für Schwangere

Es gilt, eine milde und sanfte Pflege mit natürlichen Inhaltsstoffen auf der Haut anzuwenden.

Dermatologisch empfohlen ist, die Haut im Gesicht sowie an den betroffenen Stellen morgens und abends mit lauwarmem Wasser sowie einer pH-neutralen Gesichtspflege zu reinigen. Ein pH-Wert von 5,5 und 6,5 ist ideal. Dafür eignet sich die Verwendung eines Waschlappens, der natürlich regelmäßig gewechselt werden sollte. Peelings sollten nicht öfter als einmal die Woche verwendet werden und als Feuchtigkeitspflege eignen sich natürliche Mittel wie Sheabutter. Damit die Poren nicht noch mehr verstopft werden, sollten sogenannte komedogene Inhaltsstoffe vermieden werden. Dazu zählen z.B. Mineralöle, Kokos- und Palmöl, Kakaobutter oder Olivenöl. Stattdessen sind Heilerde und Zink eine gute Wahl bei Schwangerschaftsakne. Diese wirken antibakteriell und beruhigend auf die Haut. Auch sollte Make-up in Maßen getragen und immer vollständig entfernt werden.

Augen auf bei Akne-Produkten!

Achtung: Häufig sind spezielle Aknemittel nicht für Schwangere geeignet! Denn die Ursache für die unreine Haut kommt während der Schwangerschaft in der Regel von innen - da hilft keine äußerliche Behandlung der Haut mit aggressiven Aknecremes. Ganz im Gegenteil: Die Haut wird dadurch nur noch mehr gereizt.

Finger weg von den Pickeln!

Akne-Pickel sollten niemals aufgekratzt oder ausgedrückt werden. Dabei kommen Bakterien in die offenen Stellen und die Pickel entzünden sich noch mehr.

Flüssigkeitsaufnahme und Ernährung

Gerade in der Schwangerschaft ist es wichtig, ausreichend Wasser zu trinken. So kann sich der Körper mit der Flüssigkeit reinigen und Schadstoffe ausspülen. Auch für das Baby ist genügend Wasser natürlich essenziell. Bei der Ernährung sollte darauf geachtet werden, dass entzündungsfördernde Stoffe wie bspw. Fleisch- und Milchprodukte oder verarbeiteter Zucker in Süßigkeiten und Fertiggerichten weitestgehend vermieden werden. Stattdessen sollte viel Wert auf Vitamine und Mineralstoffe in Form von frischem Obst und Gemüse sowie Hülsenfrüchte gelegt werden. Denn diese schaffen die Grundlage für ein reineres Hautbild.

Stress vermeiden

Auch Stress kann neben den Hormonen ein Auslöser für unreine Haut sein. Wie sagt man so schön? Die Haut ist der Spiegel der Seele. Daher solltest du genügend Pausen in deinen Alltag einbauen und versuchen, einige To Do’s an Familienmitglieder oder Freund*innen abzugeben.


Bleiben die Pickel nach der Schwangerschaft?

Leider lässt sich das nicht pauschal beantworten. Es kann passieren, dass die unreine Haut durch die Schwangerschaft auch kurz vor und nach der Geburt wieder aufblüht. Denn dann stellt sich der Hormonhaushalt erneut um, da der Körper sich jetzt auf das Stillen vorbereitet. Doch dazu muss es nicht kommen. Bei den meisten Frauen klingen die Hautprobleme nach dem ersten Trimester ab.

Fazit

Wenn in den ersten Monaten der Schwangerschaft keine Hautunreinheiten auftreten, ist es unwahrscheinlich, dass sich im weiteren Verlauf der Schwangerschaft noch Akne ausbildet. Bist du aber von Schwangerschaftsakne betroffen, musst du dir keine Sorgen um dein Baby machen - das kümmert deine unreine Haut nicht. Versuche zunächst, mit den empfohlenen Maßnahmen und einer geeigneten Gesichtspflege die schwangerschaftsbedingten Hautprobleme in den Griff zu bekommen. Funktioniert dies nicht, suche einen Hautarzt oder eine Hautärztin auf, um eine professionelle Meinung einzuholen. Jede Haut ist anders und reagiert unterschiedlich auf die hormonellen Veränderungen im Körper. In der Regel sollte sich spätestens nach der Geburt wieder dein normales Hautbild einstellen.