Intimpflege: Was das bedeutet & wie's richtig geht
Als Teil der Körperpflege, gibt es zu dem Thema Intimpflege etliche Artikel, unterschiedliche Meinungen und neue Trends. Unsere Haut ist das größte Organ und eine Wissenschaft für sich - aber keine Sorge, in diesem Beitrag geht es erst einmal nur um die Haut im Intimbereich der Frau*. Diese erfordert nämlich besondere Pflege und Unterstützung.
Warum eigentlich Intimpflege?
Beschwerden im Intimbereich der Frau* können ganz unterschiedlich sein. Jucken, Schmerzen, ein unangenehmer Geruch, Pickel und Co. im Intimbereich sind für viele nichts Neues. Manchmal bleiben diese Beschwerden Wochen - manchmal sogar Monate. Bei anhaltenden Beschwerden sinkt das Selbstbewusstsein und die Sorge um ernst zunehmende Krankheiten steigt. Die richtige - oder eben nicht richtige - Intimpflege wirkt sich auf diverse Bereiche unseres Lebens aus: im Alltag, beim Sex und auf unsere mentale Gesundheit.
Der Umgang und die richtige Hygiene sind für eine gesunde Vagina entscheidend. Der Begriff Körperpflege ist jedoch breit gefächert. Es macht deshalb Sinn, unsere Pflege den einzelnen Körperregionen anzupassen. Für uns bedeutet Intimpflege, auf diese Körperregion - wie auf alle anderen - zu achten, sie zu pflegen und zu schützen. Hier erfährst du wie.
Die richtige Intimpflege: 6 Situationen, 6 Schritte
1. Intimpflege: Den Intimbereich nur mit warmem Wasser waschen und nicht mit dem Waschen übertreiben. Natürliche und gesunde Bakterien in der Scheidenflora sorgen für eine körpereigene Reinigung. Häufiges Waschen und aggressive Produkte können nicht nur dem pH-Wert, sondern auch dem Gleichgewicht der natürlichen Scheidenflora schaden.
Solltest du zum Beispiel unten rum einen unangenehmen Geruch wahrnehmen oder jucken verspüren, wasche diesen Bereich kurz mit klarem Wasser ab und tupfe den Bereich trocken.
Tipp für die mehr Nachhaltigkeit: Auf Wunsch nach dem waschen mit einem Baumwoll-Handtuch abtrocknen (nicht rubbeln oder trocken reiben - das irritiert die Haut). Du verbrauchst dadurch weniger Klopapier und tust der Umwelt was Gutes. Wichtig: Achte darauf, dass du jeden Tag die Handtücher wechselt und benutzte Handtücher so heiß wie möglich gewaschen werden.
2. Pflegeprodukte: Um ehrlich zu sein - dein Intimbereich braucht sie nicht wirklich. Nach der Rasur gerne die betroffenen Stellen desinfizieren und natürliche Pflegeprodukte benutzen. Duschgels oder stark parfümierte Lotionen sind zu aggressiv für deine Vagina - denn die Vaginalflora hat keine extra Schutzschicht, wie viele andere Hautstellen unseres Körpers. Das bedeutet, dass zu viel Chemie und Parfümstoffe die Haut irritiert und u. A. zu trockener Haut führen. Deshalb: Wenn möglich auf Intimlotionen, Duschgels und Seifen verzichten.
3. Baumwoll-Unterwäsche: Die MYLILY-Periodenunterwäsche besteht aus 100% Bio-Baumwolle, lässt deine Haut und Vagina atmen und Flüssigkeiten gut absorbieren. Du bemerkst in der Unterhose öfters einen unangenehmen Geruch? Das könnte viele Gründe haben, unter Anderem die falsche Unterhose oder zu enge Hosen, die die Haut nicht atmen lassen und deshalb anfangen zu riechen.
Nacht-/ Schlaf-Tipp: Ob lockere Hose oder längeres T-Shirt - Hauptsache untenrum ohne, wenn du im Bett liegst. Deine Haut kann dadurch frei atmen und du tust deiner Vagina etwas Gutes!
4. Kondome beim Sex: Nicht nur zur Verhütung und zum Schutz vor Geschlechtskrankheiten, sondern auch zum Schutz deiner Vagina. Kondome helfen den pH-Wert der Vagina konstant zu halten und schützen vor schädlichen Bakterien und Infektionen.
5. Apropos Bakterien: Jucken und Entzündungen können vor allem bei Frauen* durch die unachtsame Einführung und die falsche Wahl an Hygiene-Produkten auftreten. Beim Kauf der richtigen Hygiene Produkte sollte daher besonderen Wert auf Qualität gelegt werden. Gerade bei Menstruierenden ist das Risiko einer Infektion vor allem während der Periode hoch. Es ist wichtig, sich nicht nur nach dem Toilettengang, sondern auch davor die Hände richtig zu waschen. Beim Einführen von Tampons oder einer Menstruationstasse können Bakterien leicht in unseren Körper gelangen. Ebenfalls wichtig: Regelmäßig Tampons entfernen und die Menstruationstasse richtig reinigen!
Nicht nur saubere Hände, sondern auch die richtigen Produkte sind wichtig. Hygiene-Produkte, die Mikro-Plastik und toxische Inhaltsstoffe enthalten können für deinen Körper und die Umwelt schädlich sein. Informiere dich deshalb gut über die Inhalte deiner Hygiene-Produkte. Keine Lust auf lange Recherchen? Bei unseren Produkten findest du Produkte aus 100% Bio-Baumwolle - garantiert ohne Plastik.
6. Sport ist Mord und doch fühlen wir uns nach jedem Workout lebendiger denn je. Nur blöd, wenn nach dem Sport Beschwerden im Intimbereich auftreten. Diese sind zwar unangenehm, können aber harmlos sein. Juckreiz, ein seltsamer Geruch und wunde Stellen nach dem Workout? Es gibt unterschiedliche Gründe für diese Symptome, wie zum Beispiel Schweißbildung oder Reibung der Haut durch zu enge Sportbekleidung. Während des Sports ist eine besondere Körperpflege gefragt, doch vor allem ist es wichtig, mehr auf die Intimpflege zu achten.
Wenn du die genannten Symptome nach dem Sport wahrnimmst - damit bist du nicht allein! Beachte folgende Tipps:
- Auf zu enge Sportkleidung und synthetische Stoffe verzichten: Diese lassen deine Haut sehr schlecht atmen und du fängst an, unten rum zu riechen.
- Zieh am Besten direkt nach dem Sport deine Sportbekleidung aus und wenn möglich, wechsle deine Sport-Outfits regelmäßig
- Benutzte Sport-Kleidung gründlich waschen
- Wenn möglich direkt nach dem Sport abduschen und den Intimbereich mit warmem Wasser waschen. Kleiner Reminder: Verzichte auch nach dem Sport auf aggressive Wasch-Gels und schütze so den pH-Wert deines Intimbereichs.
Auch wenn du während und nach dem Sport besonders vorsichtig bist, können sich die Beschwerden verstärken. Doch keine Panik: Vaginal- und bakterielle Infektionen wie Scheidenpilz sind nicht so schlimm, wie sie vielleicht erscheinen. Erste Informationen findest du auf unseren Blogartikeln:
- Scheidenpilz behandeln – so wirst du ihn schnell wieder los
- Vaginalinfektionen und Jucken im Intimbereich: 6 Tipps zu Vorsorge
Bei anhaltenden Beschwerden, weiteren Fragen zum Thema Intimzone, Vagina und Co., solltet du auf jeden Fall mit deiner/deinem Frauenärztin/-arzt sprechen. Sie sind die Experten und können dich am Besten beraten. Dieser Blog Artikel gibt dir alle Tipps, die du brauchst. Dennoch: Vorsorge ist wichtig! Der halbjährliche Besuch beim Frauenarzt ist ein Muss für jede Frau*, selbst wenn keine Beschwerden vorliegen. Lasse dich daher gründlich abchecken und sammle Fragen, falls du welche haben solltest.
Fazit: Intime, aber richtige Pflege!
Sechs Schritte erscheinen zunächst viel - es ist aber eigentlich völlig unkompliziert und weniger aufwendig als man denken mag. Es gilt: Weniger ist mehr. Der wohl wichtigste Tipp: Genitalbereich einmal täglich mit lauwarmem Wasser säubern und wenn möglich spezielle Intim-Waschgels vermeiden (wenn überhaupt, dann pH-neutrale Produkte verwenden). Eine natürliche Pflege reicht vollkommen und sollte gegen unangenehmen Intimgeruch und Co. helfen.
Ich hoffe, dass diese Tipps und Tricks deine Intimpflege erleichtern und einige Fragezeichen verschwinden lassen. Was sind deine besten Intimpflege-Tipps? Oder hast du sogar einen idealen Intimhygiene-Ablauf gefunden? Wir freuen uns über die besten Tipps und Hinweise!