Männer* und Verhütung: Ein Leitfaden für eine gemeinsame Entscheidung

Die Verantwortung für die Familienplanung sollte nicht allein auf den Schultern der Frauen* lasten. Glücklicherweise gibt es heutzutage eine Vielzahl von Verhütungsmitteln, die speziell für Männer* entwickelt wurden, um eine sichere und zuverlässige Verhütung zu gewährleisten. Männer* spielen eine ebenso wichtige Rolle, wenn es um Verhütung geht (dieser Blogbeitrag bezieht sich auf eine heterosexuelle Partner*innenschaft). Ein bewusstes und partnerschaftliches Engagement in der Verhütung kann eure sexuelle Gesundheit und Beziehung stärken.

Verhütung sollte keine Aufgabe sein, die nur von einem Partner* oder Partnerin* übernommen wird. Eine offene Kommunikation und eine gemeinsame Entscheidungsfindung stärken die Bindung zwischen Partner*innen und gewährleisten, dass beide Partner* ihre Bedürfnisse und Wünsche berücksichtigt sehen. Ein respektvoller Dialog über Verhütungsmethoden ermöglicht es beiden, ihre Sorgen und Fragen zu besprechen und gemeinsam eine passende Lösung zu finden.

Kondome: Kondome sind eine bewährte und effektive Verhütungsmethode, die sowohl vor ungewollten Schwangerschaften als auch vor sexuell übertragbaren Infektionen schützen. Sie sind leicht verfügbar und können spontan verwendet werden.

Vorteile:

• Schutz vor ungewollter Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Infektionen.

• Keine hormonellen Nebenwirkungen.

• Sofortige Anwendung.

Nachteile:

• Die korrekte Anwendung ist wichtig, um die Wirksamkeit zu gewährleisten.

• Einige Personen könnten eine Latexallergie haben, für die es jedoch Alternativen gibt.

• Kann während des Geschlechtsverkehrs als störend empfunden werden.
  
  

Hormonelle Methoden: Es werden derzeit verschiedene hormonelle Verhütungsmethoden für Männer* entwickelt, darunter Injektionen, Gels und Implantate. Diese Methoden enthalten Hormone wie Testosteron, um die Spermienproduktion vorübergehend zu unterdrücken.

Vorteile:

• Effektive Verhütung, ohne chirurgischen Eingriff.

• Potenziell reversibel, sobald die Verwendung eingestellt wird.

• Langfristige Wirkung für einige Monate.

Nachteile:

• Die Forschung ist noch im Gange, und einige dieser Methoden sind möglicherweise noch nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich.

• Mögliche Nebenwirkungen wie Akne, Stimmungsschwankungen und Veränderungen der Libido.
  
  

Vasektomie: Die Vasektomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Samenleiter durchtrennt oder verschlossen werden, um die Spermien vom Ejakulat zu trennen. Dieser dauerhafte Eingriff ist für Männer* gedacht, die sicher sein wollen, dass sie keine Kinder mehr zeugen möchten.

Vorteile:

• Eine einmalige Prozedur für dauerhafte Verhütung.

• Hat keinen Einfluss auf die sexuelle Funktion oder das Vergnügen.

• Keine Hormonveränderungen im Körper.

Nachteile:

• Eine Vasektomie sollte als irreversible Entscheidung betrachtet werden.

• Der Eingriff erfordert Zeit für die Genesung und erfordert möglicherweise eine lokale Betäubung.
  
  

Männer* sollten aktiv in die Verhütungsentscheidung eingebunden sein. Es ist wichtig, dass sie sich über verschiedene Verhütungsmethoden informieren, mögliche Vor- und Nachteile abwägen und gemeinsam mit ihrer Partnerin* eine bewusste Entscheidung treffen. Dies zeigt nicht nur Respekt und Verantwortungsbewusstsein, sondern stärkt auch die Partner*innenschaft. Offene Gespräche über Verhütung sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Partner*innenschaft. Sowohl Männer* als auch Frauen* sollten ihre Wünsche, Bedenken und Erwartungen bezüglich Verhütung klar kommunizieren. Die gemeinsame Suche nach der passenden Methode kann auch das Vertrauen zueinander stärken und zu einer erfüllten Sexualität führen. Es ist an der Zeit, dass Verhütung zu einer gemeinsamen Angelegenheit wird, bei der beide Partner* ihre Bedürfnisse und Wünsche in Einklang bringen, um eine erfüllte und sorglose Zukunft zu gestalten.