Wochenbett: Tipps für die Zeit nach der Geburt

Jede Mutter* vollbringt ein kleines Wunder bei der Geburt ihres Babys. Nach 9 Monaten des Wartens, der Vorfreude und des Pflegens können Eltern endlich ihr Kind in den Armen halten. Nach der Geburt folgt die intime und intensive Zeit des Kennenlernens und das Wochenbett beginnt.

Was ist das Wochenbett?

  • Das Wochenbett umfasst die ersten sechs bis acht Wochen nach der Geburt.

  • Diese Zeit dient der Erholung von Mutter* und Kind, welche jetzt viel Ruhe brauchen, um eine enge Bindung aufzubauen und sich aneinander zu gewöhnen.

  • Körperliche Rückbildung: Der Wochenfluss setzt ein und die Geburtswunden in der Gebärmutter und dem Geburtskanal heilen.

Das Wochenbett dient also in erster Linie dem Heilungsprozess des Körpers, welcher über die letzten neun Monate viel geleistet hat, sowie einer intensiven Zeit mit dem Neugeborenen. Hinzu kommen viele neue Dinge rund um die Versorgung des Babys: Stillen, Windeln wechseln, Rückbildungsübungen und einfach Mama* sein. Für diese ganz neuen Umstände und Abläufe ist eine gute Vorbereitung wichtig, um nicht gänzlich überfordert zu sein und sich vollkommen auf sich, den eigenen Körper und natürlich den kleinen neuen Menschen an seiner Seite konzentrieren zu können.

5 Tipps für die Vorbereitung deines Wochenbetts

Viele frischgebackene Mamas* wissen zu Beginn häufig nicht, was sie in den ersten Tagen nach der Entbindung erwartet und welche Utensilien sie im Wochenbett benötigen. Damit die ungewohnte und neue Zeit so stressfrei wie möglich ist, sollte man schon vor der Geburt Vorkehrungen treffen. Daher Wöchner*innen aufgepasst: Hier erfährst du 5 Tipps für eine gute Vorbereitung aufs Wochenbett, damit du und ggf. dein*e Partner*in die erste Zeit mit eurem Baby in Ruhe genießen könnt!

1. Ruhe braucht einen freien Terminkalender

Wie es der Name bereits sagt, geht es im Wochenbett darum, dass du dich wirklich erholst. Dein Körper braucht die Zeit, um die nach der Entbindung entstandenen Wunden zu heilen. Der Wochenfluss setzt sein. Es geht darum, dass du und dein Kind sich von den Anstrengungen der Schwangerschaft gemeinsam gut erhohlen können. Deswegen räum dir deinen Kalender frei und genieß die ersten Wochen ganz für dich mit Kind und ggf. Partner*in.

2. Hamstern ist erlaubt

Im Wochenbett bleibt dir neben dem Kennenlernen mit deinem Baby und der Erholung meistens keine Zeit zum Einkaufen und Kochen. Deswegen unser Tipp: Vorkochen und Vorräte anlegen. Gesunde Bio-Suppe kann man ganz einfach im Glas kaufen und simple Nudelgerichte, Gemüsepfannen oder Aufläufe lassen sich gut vorkochen und einfrieren. Vielleicht wohnen Familienmitglieder oder enge Freund*innen in der Nähe, die gelegentlich zu Besuch kommen, um euch in dieser intensiven Zeit zu unterstützen - zum Beispiel mit einem selbstgekochten Lieblingsgericht! Fertigt am besten schon eine Einkaufsliste mit den Lebensmitteln an, die ihr für die Zeit immer im Haus haben möchtet.

3. Auf Milchstau und Brustwarzenentzündungen vorbereitet sein

Wohltuende Wickel oder Kühlpads können Wunder bewirken bei Beschwerden während des Stillens. Eine schmerzende Brust, Rötungen und Verhärtungen können in den ersten Wochen der Stillzeit oft auftreten. Wichtig ist, dass du trotzdem weiter stillst und wenn du das Gefühl hast, dass deine Brust nach dem Stillen noch nicht leer ist, die Brust ausstreichst. Wärme durch ein Wärmekissen oder ein Bad vor dem Stillen können den Milchfluss anregen. Um Schmerzen und Schwellungen nach dem Stillen zu lindern, kann Kühlen helfen. So produziert dein Körper nicht sofort wieder neue Milch und Schwellungen werden beruhigt.

4. Ausreichend Nährstoffe, Vitamine und Flüssigkeitsaufnahme

Dein Körper hat während der Schwangerschaft und Stillzeit ein besonderen Nährstoffbedarf. Genau deshalb ist es wichtig, dass du deinen Körper nun mit den richtigen Nährstoffen und ausreichend Energie versorgst. Da es gerade in dieser intensiven Zeit schwer sein kann, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, kannst du wichtige Vitamine und Nährstoffe auch durch Nahrungsergänzungsmittel supplementieren.

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5. Bürokratie vorab erledigen

Zum Kinder kriegen gehört leider auch nerviger Papierkram. Die meisten Anträge und Formulare können aber meistens schon so vorbereitet werden, dass nur noch das Geburtsdatum eingetragen werden muss, wenn es soweit ist. Dinge wie die Krankenkassenzugehörigkeit oder bei unverheirateten Paaren die Vaterschaftsanerkennung und das Sorgerecht können bereits vorab geklärt werden.

6. Wochenbettbetreuung

Nach der Entbindung haben Wöchner*innen Anspruch auf eine Nachsorge-Hebamme, welche auch von der Krankenkasse bezahlt wird. Diese kann euch während der ersten aufregenden Zeit fachlich zur Seite stehen. Sie beantwortet alle Fragen rund ums Stillen und Pflegen des Babys, kann Sorgen und Ängste nehmen und hat sowohl den Rückbildungs- und Heilungsprozess deines Körpers im Blick, als auch die die Entwicklung des Kindes.

7. Babyblues

Dieser Begriff beschreibt ein generelles Stimmungstief, welches häufig auf die hormonell bedingte Euphorie nach der Geburt folgt. Der veränderte Hormonhaushalt bleibt nicht unbemerkt und wirkt sich auf die Emotionen der Mutter* aus. Faktoren, die das Stimmungstief verstärken können, sind Schlafmangel, Schwierigkeiten beim Stillen, die generellen Sorgen um das Baby und als Mutter* womöglich nicht “gut genug” zu sein, das merkwürdige Gefühl des nun “leeren” Bauches, sowie eine mögliche Unzufriedenheit mit dem eigenen post-schwangeren Selbstbild oder über die Rückbildung. All diese Gefühle und Sorgen sind ganz normal und es braucht nur ein wenig Zeit, bis der Hormonhaushalt und damit auch die Emotionen wieder ins Gleichgewicht kommen. Auch hier kann eine Hebamme hilfreich sein, um als Expertin dir deine Sorgen zu nehmen und dir gut zuzusprechen.


Deine Wochenbett-Checkliste: Was braucht Frau*?

Für ein entspanntes Wochenbett haben wir dir hier eine Wochenbett-Checkliste zusammengestellt, mit der du perfekt vorbereitet bist:

Stillen

  • Still-Einlagen und Still-BHs, ohne Büge!
  • Kühlpads zum Kühlen der Brust
  • Lanolinsalbe gegen wunde Brustwarzen
  • Brustwarzenkompressen- und Balsam

Ernährung

  • Vorgekochte und eingefrorene Mahlzeiten
  • kleine Snacks für Zwischendurch, z.B. Studentenfutter oder Trockenobst
  • Stilltee, sowie Malzhaltiges wie Malzbier oder Ovomaltine fördern die Milchbildung

Kleidung und Hygiene

  • für den Wochenfluss: Wochenbetteinlagen, Binden und atmungsaktive Baumwollslips
  • für weniger Müll in der Wochenbettzeit eignet sich übrigens auch unsere Periodenunterwäsche als optimale Zero-Waste-Alternative zu den herkömmlichen Binden! Hier erfährst du mehr.
  • bequeme Kleidung
  • Wärmekissen
  • Calendula-Essence zum Spülen bei Geburtsverletzungen (in der Apotheke erhältlich)  

Körperpflege

  • duftneutrales Waschgel und kein Parfum: das Baby sollte deinen Eigengeruch riechen können
  • im Intimbereich am besten nur mit Wasser waschen
  • nach einem Kaiserschnitt: Die frische Naht eincremen und kühlen

Alltags-Orga

  • die Betreuung älterer Geschwister (außerhalb von Kita und Schule) klären
  • Wer übernimmt den Haushalt: Einkaufen, Wäsche waschen, Kochen, Staubsaugen und Badreinigung?
  • Dabei können Familienmitglieder meistens sehr hilfreich sein. Besprecht diese Dinge am besten vor der Geburt und verteilt Aufgaben sinnvoll.

MYLILY hat eine liebevolle Mamabox in zwei verschiedenen Varianten mit allen wichtigen und hilfreichen Produkten rund ums Wochenbett zusammengestellt! Wenn du selbst kein Kind erwartest, kennst du vielleicht werdende Eltern, die sich über Unterstützung in der Wochenbettzeit freuen würden?

Das Wochenbett sollte eine schöne und intime Zeit werden, in der der Fokus ganz auf dir und deinem Baby liegt. Deswegen ist eine gute Vorbereitung und Aufgabenverteilung wichtig, damit du dich während der ersten Wochen nicht um alltägliche Dinge kümmern musst. Besprich am besten auch mit deiner Hebamme oder Frauenärtz*in deine Anliegen rund ums Wochenbett, denn diese Personen haben meist schon viel Erfahrung und können dir sicher sagen, worauf es ankommt.