Eine Frau mit Verdauungsproblemen ist abgebildet, wobei ein Zyklus Workshop Ernährung bei periodenbedingten Verdauungsproblemen helfen kann. Eine Frau mit Verdauungsproblemen ist abgebildet, wobei ein Zyklus Workshop Ernährung bei periodenbedingten Verdauungsproblemen helfen kann.

Januar 31, 2024

Verdauungsprobleme während der Periode: Wenn der Darm verrücktspielt

by Jule Katzenberger

Inhaltsverzeichnis

    Die Menstruation wird oft von mehr als nur perioden-bedingten Unterleibsschmerzen begleitet. Doch neben den bekannten Symptomen der Regelblutung gibt es ein Thema, über das oft im Verborgenen gesprochen wird: Verdauungsprobleme. In den Tagen vor und während der Periode erleben viele Frauen* nicht nur die klassischen Begleiterscheinungen der Menstruation, sondern auch eine Vielzahl von Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Die Symptome reichen von Verstopfung und Blähungen vor der Periode bis hin zu plötzlichem Durchfall mit dem Einsetzen der Blutung. Diese unvorhersehbaren Veränderungen können nicht nur körperlich, sondern auch emotional belastend sein. Dieser Blogbeitrag wirft einen Blick auf die Gründe hinter diesen unangenehmen Verdauungsproblemen und gibt Tipps, wie man damit umgehen und wie man ihnen vorbeugen kann.

    Verlauf der Verdauungsprobleme: Von der Verstopfung zum Durchfall

    In den Tagen vor der Menstruation fühlen sich Frauen* oft aufgebläht, verstopft und unwohl. Die Heißhungerattacken, die in dieser Phase auftreten, verstärken das unbehagliche Gefühl noch weiter. Mit dem Einsetzen der Blutung tritt jedoch eine Veränderung ein. Die Verstopfung kann plötzlich zu Durchfall führen. Alles, was sich zuvor angestaut hat, entleert sich schlagartig. Zu den ohnehin vorhandenen Unterleibskrämpfen gesellen sich nun oftmals Darmkrämpfe und Blähungen. Dieser schnelle Übergang ist oft unerwartet und kann zu einer zusätzlichen Belastung während der ohnehin herausfordernden Menstruation führen.

    Der Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall, der häufig in den Tagen vor und während der Menstruation auftritt, ist ein Phänomen, das viele Frauen* erleben. Diese Verdauungsprobleme stehen in direktem Zusammenhang mit den hormonellen Veränderungen im weiblichen Körper während des Menstruationszyklus. Die Hormone Progesteron und Prostaglandine spielen eine entscheidende Rolle und können nicht nur die Gebärmutter beeinflussen, sondern auch den Darm. Die Symptome reichen von Verstopfung und Blähungen vor der Periode bis hin zu plötzlichem Durchfall mit dem Einsetzen der Blutung. Diese unvorhersehbaren Veränderungen können nicht nur körperlich, sondern auch emotional belastend sein. In diesem Artikel werden wir genauer auf die Gründe für diese Verdauungsprobleme eingehen und Tipps für die Linderung bieten. Eine bessere Kenntnis dieses Zyklus-Phänomens kann Frauen* dabei helfen, sich besser auf die unterschiedlichen Phasen ihrer Menstruation vorzubereiten.

    Diese Hormone sind verantwortlich

    Hormonschwankungen sind die Hauptursache für diese Verdauungsbeschwerden. Die beiden Hauptakteure sind das Hormon Progesteron und die Gruppe der Gewebshormone, die als Prostaglandine bekannt sind, denn sie können nicht nur die Gebärmutter beeinflussen, sondern auch den Darm.

    Progesteron:

    Dieses Hormon unterstützt die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle und wird in der zweiten Zyklushälfte ausgeschüttet. Leider hat es auch den unerwünschten Nebeneffekt, die Darmmuskulatur zu verlangsamen, was zu Verstopfung führen kann. Der Hormonspiegel fällt mit Beginn der Menstruation allerdings ab, die Muskulatur im Verdauungstrakt wird aktiver und die Verdauung fängt wieder an, sich zu normalisieren.

    Prostaglandine:

    Sie sind verantwortlich für die Krämpfe in der Gebärmutter, da sie dafür sorgen, dass überschüssige Schleimhaut abgestoßen wird. Dadurch entstehen Unterleibsschmerzen. Manchmal können die Wirkungen von Prostaglandinen jedoch nicht nur auf die Gebärmutter beschränkt bleiben. Es kann vorkommen, dass Prostaglandine auch den Darm beeinflussen. Im Darm verursachen sie Krämpfe, die zu Verdauungsstörungen führen können. Dies äußert sich häufig in Form von Durchfall oder einem vermehrten Stuhlgang. Die Reaktion des Körpers auf Prostaglandine kann individuell unterschiedlich sein. Während einige Frauen* möglicherweise nur minimale Auswirkungen auf den Darm verspüren, können andere stärker von Verdauungsproblemen betroffen sein.

    Was kann gegen die Verdauungsprobleme getan werden?

    Leider gibt es keine universelle Lösung, da jeder Körper unterschiedlich auf hormonelle Veränderungen reagiert. Dennoch gibt es einige bewährte Methoden, um die Beschwerden sofort zu lindern und auch für die Zukunft vorzubeugen:

    1. Gesunde Ernährung: Ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Trockenobst, Flohsamenschalen oder Weizenkleie können die Verdauung aktiv während der Beschwerden unterstützen. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist hilfreich. Generell empfiehlt es sich, die Ernährung so auszurichten, dass die Gesundheit des Darms mit im Vordergrund steht. Dafür kann man sich mit Hilfe von speziellen Workshops zum Thema Ernährung weiterbilden.

    2. Magnesium: Eine erhöhte Magnesiumzufuhr kann durch seine muskelentspannende und nervenberuhigende Wirkung zu einer besseren Verdauung beitragen. Trockenobst, Nüsse, Hülsenfrüchte oder auch Nahrungsergänzungsmittel sind gute Magnesiumquellen.

    3. Naturheilmittel: Kohletabletten sind ein altbewährtes Mittel gegen Durchfall und Blähungen. Auch Tee aus frisch gemahlenem Kümmel, sowie Kräuter-, Pfefferminz- und Fencheltees können wirksame natürliche Mittel sein. Der Tee sollte langsam getrunken und bei Bedarf wiederholt werden.

    4. Entspannungsübungen und Bewegung: Stressabbau durch Entspannungstechniken wie Yoga, Wärme (z. B. eine Wärmflasche auf dem Bauch) und moderate körperliche Bewegung können das Wohlbefinden, trotz der Verdauungsprobleme, steigern.

    5. Medikamentöse Hilfe: Sind die Schmerzen sehr akut und schränken den Alltag ein, kann auch auf Medikamente zurückgegriffen werden. Ibuprofen oder Aspirin können nicht nur Regelschmerzen lindern, sondern auch das Enzym hemmen, das Prostaglandine produziert. Medikamente sollten allerdings nur in Absprache mit einer/einem Ärztin/Arzt eingenommen werden.

    Der MYLILY Workshop erklärt, was bei einer auf den Zyklus abgestimmte Ernährung von Bedeutung ist.

    Führe ein Verdauungstagebuch während dem Zyklus

    Bei häufigen und langfristigen Verdauungsproblemen kann das Führen eines Verdauungstagebuchs helfen. Das Festhalten der Verdauungsveränderungen kann ein wertvolles Instrument sein, um einen umfassenden Überblick über die Magen-Darm-Erfahrungen während des Menstruationszyklus zu gewinnen. Diese Erkenntnisse können Hinweise für Anpassungen im Lebensstil oder der Ernährung geben. Indem konkrete Informationen über die Verdauungsmuster vorliegen, können Ärzt*innen bei langfristigen Beschwerden auch fundiertere Empfehlungen und gezielte Untersuchungen durchführen, um eine genauere Diagnose zu stellen. Insgesamt stellt das Tracken der Verdauung während des Menstruationszyklus ein einfaches, aber wirkungsvolles Werkzeug dar, um einen umfassenden Einblick in die eigene Gesundheit zu erhalten und die Kommunikation mit dem medizinischen Team zu verbessern, wenn man Unregelmäßigkeiten oder besorgniserregende Muster erkennt.

    Fazit: Individuelle Lösungen für individuelle Bedürfnisse

    Verdauungsprobleme während der Menstruation sind zwar lästig, aber nicht unüberwindbar. Indem Frauen* individuelle Lösungen ausprobieren, ihre Aufmerksamkeit auf die Verdauung richten und einen gesunden Lebensstil pflegen, können die Beschwerden minimiert und diese Phase jeden Monat entspannter erlebt werden. Bei langfristigen Beschwerden oder Unregelmäßigkeiten sollte auch ohne Scham eine Ärztin/ein Arzt aufgesucht werden, denn Verdauungsprobleme - vor allem während der Periode - sind ein Thema, dass viele Frauen* betrifft. Die Offenheit für den Austausch über solche Themen trägt dazu bei, dass Frauen* sich besser verstanden fühlen und gemeinsam nach Lösungen suchen können, denn es ist höchste Zeit, auch über diese Aspekte der weiblichen Gesundheit offener zu sprechen und die Tabus zu brechen.