Warum in der Schule besser über die Periode aufgeklärt werden sollte

MYLILY Aufklärung an Schulen

Wenn wir ganz ehrlich sind, erinnert sich bestimmt jede*r an den Sexualunterricht in der Schule. Aber wer weiß noch, ob und in welchem Umfang die Periode Teil der schulischen Aufklärung war? Warum und wieso scheint die Menstruation immer noch ein Tabuthema in Schulen zu sein?

So klärt uns die Schule über die Periode auf

“Ein Tampon in Wasser gehalten sieht aus wie eine aufgequollene Birne mit Faden”. Genau so viel erinnere ich von der zwanzigminütigen Ansprache meiner Klassenlehrerin, der die Situation sichtbar peinlich war. Ach ja, und Krämpfe sollen wir bekommen und unangenehm würde es werden. Eine ganze halbe Tasse Blut würde man bald verlieren.

Mein zehnjähriges Ich ging also mit wenig Rückenwind und viel Sorge um mich und meine weißen Hosen aus der Klasse.

Wenn ich heute Freund*innen nach ihrer schulischen Aufklärung zum Thema Monatsblutung frage, können sich die meisten entweder gar nicht erinnern oder nur mit einigen Sorgenfalten auf der Stirn. Rückblickend erschreckt die fehlende schulische Unterstützung doch sehr. Wie könnte der Jugend eine bessere Aufklärung über die weibliche Menstruation gewährt werden?

Wie schulische Aufklärung über die Periode aussehen könnte

82 % der Mädchen* erleben ihre erste Regelblutung im Alter von 13 Jahren. Die Zeit, in der sich der Körper verändert, Jungs interessant werden und Eltern peinlich. Mit Stimmungsschwankungen als ständigem Begleiter versucht man, sich selbst und die Umwelt in Einklang zu bringen.

Aber warum setzt nicht genau dort ein gut ausgearbeitetes Schulmodell ein? Eines, welches junge Mädchen* die richtige Unterstützung bietet, wenn es um das Thema Aufklärung der Periode und weibliche Veränderung geht und mit persönlichen und realitätsnahe Tipps gearbeitet wird. Dabei sollten Frauen* in jungen Jahren bereits die Scham vor dem eigenen Körper verlieren und die Periode nicht als etwas “Schlimmes” oder “Peinliches” empfinden. Eine moderne Gesellschaft sollte auf ein Aufklärungsmodell setzen, welches einen offenen Austausch der Schüler*innen miteinander stärkt und Raum für intime Fragen und Diskussionen lässt.

Genderübergreifende Aufklärung

Mit offenem Austausch sind dabei nicht nur Mädchen* unter sich gemeint. Warum sollten Lehrer*innen in einem Aufklärungsunterricht eine Geschlechtertrennung vornehmen, wenn die schnelllebige Welt, in der die traditionell typischen Männer*,- und Frauen*bereiche immer mehr verschwimmen, genau diesen transparenten Austausch fordert? Die Periode ist immer noch ein Tabu-Thema, über das genderübergreifend wenig bis gar nicht gesprochen wird. Eine frühe aufklärende Konfrontation in einem sicheren Umfeld wie der Schule und mit dem richtigen Input kann jungen Menschen wertvolle Werkzeuge an die Hand geben, um vorurteilsbewusst mit dem Thema umzugehen.

Das Anliegen einer Schule sollte es außerdem sein, ihre Schüler*innen zu starken und bewusst lebenden Erwachsenen zu machen. Dabei ist eine kritische und hinterfragende Lebenseinstellung nicht nur wichtig, sondern Voraussetzung.

Verlieren junge Mädchen* also erst einmal die Scham vor der Periode und gewinnen das Vertrauen in Tampons, Binden, Menstruationstassen, etc. wäre der nächste wichtige Schritt, über die Qualität der Produkte aufzuklären und auf entsprechende Bio-Artikel aufmerksam zu machen.

Warum Mädchen* sich nicht für ihre Periode schämen sollten

Wie gerne würde ich mich in eine Zeitmaschine setzen und meinem zehnjährigen Ich, das verwirrt und mit einem flauen Gefühl im Magen an die vielleicht schon bald einsetzenden Monatsblutungen denkt, sagen, dass nicht nur Krämpfe und gefühlt riesige Tampons auf mich warten. Eine Frau* zu sein, bedeutet Power über sich selbst zu haben. In der Lage zu sein, Kinder zu gebären. Die Periode zu haben heißt, mit der Natur verbunden zu sein und daran erinnert zu werden, dass wir etwas Besonderes sind.


Tampon – Hygienischer Schutz innerhalb des Körpers

Binden, fangen das Blut während deiner Periode außerhalb des Körpers auf. Es gibt sie in verschiedenen Längen und Dicken. Die Einlagen sind mit einem Klebestreifen ausgestattet und werden in der Unterwäsche fixiert. Für zusätzlichen Schutz sind manche Binden mit sogenannten Flügeln versehen, die um die Unterhose geschlagen werden können. Diese sind besonders für nachts eine gute Option, da sie weniger verrutschen kann. Insbesondere, wenn du noch nicht so lange deine Periode hast, sind Binden ein gutes Einstiegsprodukt. Binden sind sehr einfach in der Anwendung und du kannst dich trotzdem sicher fühlen. Genau wie Tampons sollten auch Binden immer im Mülleimer entsorgt werden. Nicht verwechseln solltest du Binden übrigens mit Slipeinlagen. Diese sind alleine nicht saugfähig genug während deiner Periode. Je nach Stärke deine Periode solltest du deine Binde alle 4-8 Stunden wechseln.