Pickel im Intimbereich: Woher kommen sie und was kann ich dagegen tun?
Pickel im Intimbereich sind meist unangenehm und bringen unschöne Begleiterscheinungen wie Rötungen und juckende Pusteln mit sich. Die Gründe für das Entstehen dieser Pickelchen können vielfältig sein, hängen aber oft mit der Entfernung der Schambehaarung zusammen. Um zu verstehen, welche Maßnahmen gegen Intimpickel helfen und wie diese vermieden werden können, befasst sich der Artikel zuerst damit, wie die Pickel überhaupt entstehen, geht danach auf die Behandlung bereits vorhandener Pickel im Intimbereich ein und abschließend darauf wie man diesen vorbeugen kann.
Mögliche Ursachen für Pickel im Intimbereich
Der Intimbereich ist eine sensible und empfindliche Körperzone, die wichtige Funktionen, darunter die Regulierung von Temperatur und Feuchtigkeit sowie den Schutz vor Krankheitserregern, erfüllt. Aufgrund von Wärme und Feuchtigkeit bietet die Intimzone einen idealen Lebensraum für Bakterien. Diese können kleine Entzündungen begünstigen, die zu Pickeln führen. Daher sollte der Intimbereich zwar gepflegt, jedoch nicht übermäßig gereizt werden.
Pickel durch übermäßige Talgproduktion
Grundsätzlich kann es - ähnlich wie auch im Gesicht - zu einer übermäßigen Talgproduktion in den Talgdrüsen des Intimbereichs kommen. Diese unter der Haut liegenden Drüsen produzieren Talg und erfüllen somit eine wichtige Schutzfunktion für unseren Körper: Sie verhindern, dass die Haut austrocknet oder von Bakterien befallen wird. Normalerweise tritt der Talg dabei nicht an die Hautoberfläche. Kommt es aber zu kleinen Verletzungen der Haut, können Bakterien in die Talgdrüsen eindringen und zu Entzündungen führen, die sich als Pickel äußern. Auch Schweiß oder Hormonschwankungen können diesen Prozess begünstigen.
Pickel nach der Rasur oder durch eingewachsene Haare
Besonders nach der Intimrasur ist die Haut im Intimbereich empfindlich. Wenn man sich beim Rasieren schneidet oder die Haut im Anschluss mit eng sitzender Unterwäsche in Kontakt kommt, wird sie gereizt. Bakterien können eindringen und es entstehen Rasierpickel oder Rötungen. Diese stören nicht nur optisch, sondern können auch unangenehmen Juckreiz oder sogar Schmerzen verursachen.
Auch eingewachsene Haare können eine Folge der Rasur sein und kleine Entzündungen verursachen, die wiederum zu Pickeln im Intimbereich führen.
Diese Maßnahmen helfen effektiv gegen die Pickelchen
Wenn sich die Hautveränderung im Intimbereich nicht auf Haut- oder Geschlechtskrankheiten zurückführen lässt, gibt es keinen Grund zur Panik, denn Unreinheiten im Intimbereich lassen sich meist mit bestimmten Hausmitteln behandeln, die desinfizierend und entzündungshemmend wirken. Achtung: Falls Pickel direkt an der Vagina auftreten, bitte keine der folgenden Mittel eigenständig anwenden, sondern die vom Arzt/von der Ärztin empfohlene Behandlung befolgen.
Hausmittel für einen pickelfreien Intimbereich
- Bei sensibler Haut hilft Aloe Vera Gel. Es kühlt, beruhigt und spendet Feuchtigkeit.
- Mit Babypuder können Pickel ausgetrocknet werden oder Hautirritationen nach der Rasur vorbeugt werden.
- Zinksalbe wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Sie kann in kleinen Mengen direkt auf die Pickel aufgetragen werden.
- Auch Teebaumöl trocknet die Pickel aus. Aber Vorsicht: Dieses sollte ganz gezielt - am besten mit einem Q-Tip - auf den Pickel aufgetragen werden und nicht an die inneren Schamlippen geraten!
Während Hausmittel oft effektiv bei der Behandlung von Unreinheiten im Intimbereich sind, ist es wichtig, die Art der Pickel genau zu beachten. Nicht alle können mit einfachen Hausmitteln behandelt werden.
Eiterpickel oder mit Blut gefüllter Pickel
Handelt es sich um Eiterpickel, sollten diese am besten in Ruhe gelassen werden. Beim Ausdrücken können Bakterien in die Talgdrüsen gelangen, die Entzündung verstärken und schlimmstenfalls zu einer Narbenbildung führen. Dies gilt nicht nur für Eiterpickel im Intimbereich. Es sollte abgewartet werden, bis der Pickel von selbst abheilt - auch wenn das manchmal schwerfällt.
Manchmal können Pickel auch mit Blut gefüllt sein. In der Regel heilen sie problemlos ab, manchmal kann sich daraus allerdings auch ein sogenannter Furunkel entwickeln. Furunkel sind verhältnismäßig große Pickel, die sehr schmerzhaft sind und im schlimmsten Fall zu einer Lymphknotenentzündung oder Blutvergiftung führen können. Daher gilt auch hier: Finger weg vom Furunkel! Bei starken Schmerzen suche lieber einen Arzt oder eine Ärztin zur Behandlung auf.
Abszesse
Eine andere Form des Eiterpickels ist ein Abszess: eine eingekapselte Eiteransammlung, die eine rötliche Schwellung auf der Haut bildet und gelbliche Bläschen (Eiter) enthält. Diese Eiterbeule ist mit Schmerzen verbunden und ein klarer Unterschied zum herkömmlichen Eiter- und Rasierpickel. Bildet sich der Abszess nicht von alleine zurück, sollte eine ärztliche Meinung eingeholt werden!
So lassen sich Pickel im Intimbereich vorbeugen
Die Devise für die Intimpflege sollte lauten: Weniger ist mehr. Hygiene und Pflege im Intimbereich sind wichtig, sollten aber nicht übertrieben werden. Denn auch dies kann die sensible Bikinizone überfordern und zu Hautirritationen oder Austrocknung führen. Grundsätzlich reicht lauwarmes Wasser für die Reinigung der Vulva. Ergänzend kann für die Säuberung des Venushügels und der Bikinizone eine milde und parfümfreie Waschlotion mit natürlichen Inhaltsstoffen verwendet werden, die für den Intimbereich geeignet ist. So wird eine Reizung der Haut durch zu aggressive Hygieneprodukte verhindert. Das Abtrocknen mit einem sauberen Handtuch schließt die Reinigung ab. Es empfiehlt sich auch, beim Schlafen öfter mal die Unterwäsche wegzulassen, um der Haut Zeit zum Atmen zu geben.
Intimrasur ohne Pickel und Rötungen
Die beschriebene Reinigung eignet sich vor jeder Rasur. Achte während der Intimrasur darauf, keinen zu starken Druck mit dem Rasierer auszuüben, um zu verhindern, dass die Haare seitlich wieder einwachsen. Außerdem ist es hilfreich, in Wuchsrichtung zu rasieren, damit die Haut nicht übermäßig gereizt wird. Regelmäßiges Wechseln und Desinfizieren der Rasierklinge vor der Rasur kann Pickeln und Rötungen vorbeugen. Besonders gut für eine sanfte Rasur eignet sich ein Rasierhobel. Das Ein-Klingen-System ist hautschonender als die Mehrfachklingen herkömmlicher Einwegrasierer. Außerdem lässt sich die Klinge ganz einfach und ohne viel Müll zu verursachen austauschen. Verwende außerdem ein sanftes Rasieröl und verzichte auch hier auf Produkte mit toxischen Inhaltsstoffen. Im Anschluss an die Rasur eignet sich ein mildes Aftershave Öl, damit sich die Haut nach der Rasur schnell wieder regenerieren kann.
Weitere Maßnahmen
Die Haut kann im Anschluss an die Rasur zusätzlich mit kaltem Wasser abgespült werden, damit sich die Poren schneller verschließen und Bakterien nicht mehr so leicht eindringen können. Nach dem Abtrocknen mit einem frischen Handtuch eignen sich locker sitzende Unterhosen aus atmungsaktiver Baumwolle.
Gerade während der Periode ist es wichtig, dem Intimbereich genug Luft zu lassen. Dafür bietet sich besonders Periodenunterwäsche mit Bio-Baumwolle an. Ähnliches gilt auch für Binden und Slipeinlagen: Achte auch hier auf atmungsaktive Produkte aus Bio-Baumwolle, um die Haut zu schonen.
Eine umfassende Rasierpflege von der richtigen Vorbereitung mit einem Rasiergel, über einen hygienischen Rasierer bis hin zu einer beruhigenden After Shave Pflege, kann Rasierpickelchen häufig schon entgegenwirken.
Bei einer generellen Neigung zu Hautunreinheiten im Intimbereich kann vorbeugend Aloe Vera Gel oder Babypuder auf die rasierte Haut aufgetragen werden.
Allerdings sollte bei starken Hautirritationen im Intimbereich für eine gewisse Zeit auf eine Rasur verzichtet werden, damit sich die Haut erholen kann und um herauszufinden, ob die Unreinheiten tatsächlich auf die Rasur zurückzuführen sind.
Fazit: Sanfte Pflege und Luft sind essentiell
Die sensible Haut im Intimbereich bedarf einer besonders sanften Pflege sowie genügend Luft zum Atmen. Die verschiedenen Arten der Intimpickel erfordern unterschiedliche Behandlungsmaßnahmen und in manchen Fällen ist es sogar ratsam abzuwarten, bis der Pickel wieder von selbst abheilt. Falls Unsicherheiten bezüglich eines Pickels oder starke Schmerzen bestehen, sollte besser immer eine/n Mediziner*in aufgesucht werden, um die Ursache zu klären und eine passende Behandlung zu finden.