Toxisches Schocksyndrom: eine Infektion, die mehr Aufklärung benötigt

Hast du schon mal vom toxischem Schocksyndrom gehört? Falls nicht, erfährst du anschließend was es mit dieser Krankheit auf sich hat und was passiert, wenn man mit dem TTS infiziert ist.

Da das TSS noch ziemlich unbekannt ist und sich Symptome sehr unterschiedlich äußern können, ist es meist schwierig, es als solches zu diagnostizieren. Darum ist es umso wichtiger, dass du die Menschen in deinem Umfeld auf diese Krankheit aufmerksam machst und sensibilisierst. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Fakten zusammengestellt.

Was genau ist das toxische Schocksyndrom eigentlich?

TSS ist ein schweres Kreislauf- und Organversagen, das durch das Bakterium Staphylococcus aureus - oder seltener von Streptokokken hervorgerufen wird. Diese können für Menschen gefährliche Toxine bilden.
Zum Glück passiert dies sehr selten, denn nur 1 von 200.000 Personen pro Jahr ist betroffen. Prinzipiell können sich Frauen*, wie auch Männer*, durch eine Wunde die Bakterien einfangen. Auch das Alter spielt keine Rolle, Kinder können genauso von TSS betroffen sein.

Was passiert, wenn man sich infiziert und wie kann man das toxische Schocksyndrom erkennen?

Wenn das Bakterium über die Gebärmutter oder eine offene Wunde in den Blutkreislauf gelangt, bildet es ein Gift, das einen Schock im Körper auslöst und für die betroffene Person tödlich sein kann. Diese Giftstoffe des TSS führen zu den Hauptsymptomen Fieber, Blutdruckabfall, Hautausschlag, Muskelschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Nieren- und Leberschäden, Bewusstseinstrübung und Multiorganversagen. Ohne Behandlung kann ein toxisches Schocksyndrom im schlimmsten Fall tödlich enden.

Typische TSS-Symptome sind außerdem:

  • Fieber
  • Blutdruckabfall, niedriger Blutdruck, Schwindelanfälle, Ohnmacht
  • großflächiger Hautausschlag und sonnenbrandähnliche Hautrötungen
  • Atembeschwerden
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Muskelschmerzen
  • Blaue Flecken (Hämatome)
  • Herzrasen
  • Desorientierung oder Verwirrtheit      

WICHTIG: Sollten bei dir während oder unmittelbar nach der Periode die oben genannten Symptome auftreten und dir bewusst sein, dass du deinen Tampon unregelmäßig gewechselt hast, verfalle nicht in Panik. Gehe bitte trotzdem schnellstmöglich zu deiner/deinem Ärztin/Arzt, um Gewissheit zu erlangen.


Toxisches Schocksyndrom als “Tampon Krankheit”?

Trotz der wenigen Fälle ist TSS eine ernst zunehmende Erkrankung, die leider bereits zu einigen Todesfällen geführt hat. Besonders häufig passierte dies in den 70er-Jahren, als der erste sogenannte „super-absorbierende“ Tampon auf den Markt kam. Dieser bestand erstmals nicht mehr aus natürlichen Fasern, sondern vorwiegend aus synthetischem Polyester und anderen Zusatzstoffen. Tampons werden in dieser Konstellation heute zum Glück nicht mehr verkauft. Der Name Tampon Krankheit ist jedoch trotzdem hängen geblieben.

Leider ist das TSS bis heute noch weitestgehend unerforscht und es gibt nur kleine Studien, die jedoch zu verschiedenen Ergebnissen kamen. Eine Studie besagt, dass besonders synthetische, sehr saugfähige Tampons Magnesium binden und so die Scheidenflora verändern. Dies begünstigt, dass Bakterien durch die Vaginalschleimhaut in den Blutkreislauf gelangen. Dies wird durch die Studie des New York University Medical Center unterfüttert - so kann das Risiko, einen TSS zu erleiden, durch Tampons aus reiner Bio-Baumwolle reduziert werden.

Andererseits gibt es auch Studien in die gegensätzliche Richtung - dort heißt es, dass synthetische Tampons das Risiko vermindern können. In diesem Punkt müssen wir leider noch auf genauere Forschungsergebnisse warten und werden euch natürlich auf dem Laufenden halten, sobald es etwas Neues gibt!

Generell wollen wir aber noch einmal betonen, dass das Risiko wirklich sehr gering ist. Außerdem können Männer* und Kinder genauso an TSS erkranken, nämlich über offene Wunden über die Bakterien eingedrungen sind. Das ist deshalb wichtig, damit TSS beim Auftreten der typischen Symptome auch bei nicht Menstruierenden nicht pauschal ausgeschlossen wird.

Wie kann man TSS vorbeugen?

Allgemein gilt: Umso länger du den Tampon in deiner Vagina lässt, desto mehr Zeit haben Bakterien die giftigen Toxine zu bilden und das Risiko, an einem toxischen Schock zu erleiden, steigt. Aus diesem Grund solltest du deinen Tampon alle 4 oder nachts alle 8 Stunden, wechseln. Weitere Methoden können die Verwendung des kleinstmöglichen Tampons sein. Sehr wichtig ist es, dass du vor dem Einführen des Tampons deine Hände immer gründlich und mit Seife wäschst. Die Nutzer eines Diaphragmas sollten dieses nicht länger als notwendig tragen.

Auch bei Menstruationstassen und Binden besteht ein minimales Risiko für ein toxisches Schocksyndrom. TSS muss bei der Wahl deiner Monatshygieneprodukte also keine Rolle spielen.

Zu guter Letzt verhindert Aufklärung auch das infizieren - darum ist es umso wichtiger, dass ihr so vielen Personen wie möglich davon erzählt. Wir hoffen, dass wir euch einen guten Überblick über den Begriff “toxisches Schocksyndrom” vermitteln konnten! Falls du noch Fragen hast, dann stelle uns diese gerne auf Instagram (@mylilyorganic).


Endometriose - Ursachen & Symptome | MYLILY Blog